©oet^e unb bie Weliöion.

9ieligiöfe, fromme Stimmimgen unh (£mpfin==
bungen geleiten ®oetI)e fein gan3es ßeben i^inburd).
SRit ber „§öllenfal)rt 6;i)rifti'' betritt ber Jüngling
geüDeif)ten, religiöfen 83oben, mit bem ergreifenb
fc^önen unb frommen Sd^lu^ bes gctuft tut ber
greife Dieter einen tiefen, feiigen Süd in bie Gxoig==
feit, „nid)t fern bem 5ReidE)e ®ottes"^.

®oetI)e geprt 3u htn Scannern ber Se^nfud)t
gleidE) feinem ^ciuft, in bem er lebenbig ift, unb 3eigt
bamit fromme beutfd)e 9Irt, htnn „ber 3öealismus
ber Deutfd^en ift Sef)nfud^t" (33ifd^er). ^Religion ift
in finbli^er ®emütsart f)eilige 9laioität, ber fid)
oieles entfd)leiert, roas begriffsmäßigem logifd)en
(grfennen eo^ig oerborgen bleibt. Mit ed)ten gor=
fdE)ern fül)lt fidE) ®oetl)e bort am roof)lften, roo bie
5öietap]^Qfif in bie ^l)t)fif übergreift^ b. I)., xoo
bie Offenbarung eines $öl)eren ims emporträgt unb
bie erf)abenen ©mpfinbungen oon ®ott unb Unfterb^
lid^feit htn 9JlenfdE)en über fi^ felbft roeg^eben unb
if)n roeiter fül)ren, als er ol)ne fie gefommen xvßxt,
(£r oerlangt, baß roir über bie ?latur I)inausbenfen^
unb befennt oon fidEi, baß es if)m ftets natürlidE) roar,
eine 3[Belt außer unb über ber finnlid^en an3unel)men^.

9teligion ift bem Did^ter ber größte Sd)aö bes
50lenfdE)en^, htnn nur bas UnenblidE)e erf)ebt unb „bas
itberfi^roengli^e mad)t bie ®röße"^ fflSie bei ^lato