Zilchert, Robert, Goethe als erzieher

(Leipzig :  J.C. Hinrichs,  1921.)

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©oet^e Uttb bie fiiebe.

5Ri^t nur im 3)erf)alten 3um „(£roig=SBeiblid)en"
offenbart fic| ®oetf)es reines unb tief empfinbenbes
§er3. Der Äreis, hen feine fiiebe erfüllt, ift oiel
roeiter. Die göttlii^e SBürbe, bie bem SReufd^en
eignet, ber felbftlos auf bas SBo^l ber anbern bebad^t
ift, ^at il)r SBiberfpiel in ber „ungenügenben Selbft^
fud^t" unh bem 9Kenf^enf)aß, bie uns oerfleinern,
^ja unfern SBert auf3el)ren^.

„(gbel fei ber ^enfd),
§ilfreid) unb gut!
^enn ba§ allein
Unterf(jE)eibet il)n
§8on allen Sefen,
*3)ie trir tennen."^

9JlenfdE)enliebe ift, ebenfo roie unfer 3Sor3ug,
unfere I)eilige ^flidE)t, mit ber es ®oetf)e aud) für
feine ^erfon fe^r ernft nal)m. SIber audE) ba gilt:
Die Zat ift alles. Sentimentale 5Reben roerben „ber
9Kenf(^f)eit gan3em 5^^^^^"^ ^^^t I)elfen fönnen.
„SBas I)ilft all bas ilreu3igen unb Segnen ber fiiebe,
roenn fie ni^t tätig roirb", f(^reibt ber Did^ter, beffen
2;enben3 bie Zat^ xoar, att grau oon Stein^. (£r
freut ]id) über jebe ®elegen^eit, ®utes 3u tun, unb
wex bie rü^renben ©riefe an benunglüdlid)enÄrafft
lieft^    ben   ergreifenben   5nl)alt    bes   ®ebid)tes
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