Griechische Urkunden der Papyrussammlung zu Leipzig

(Leipzig :  B.G. Teubner,  1906-2002.)

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über die Entstehung der Leipziger Papyrus Sammlung habe ich bereits i. J. 1903
im Archiv für Papyrusforschung 2^ 259 fg. in Kürze Bericht erstattet; die
Sammlung, welche im Eigentum des königlich sächsischen Staates steht, von einer
Kommission der kgl. sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften verwaltet wird
und sich derzeit in den Räumen der Universitätsbibliothek zu Leipzig befindet,
ist im Sommer 1902 begründet und seither durch mehrfache Ankäufe erweitert
worden. Denen, welche zu ihrer Begründung durch finanzielle Unterstützung bei¬
getragen haben — der kgl. sächsischen Staatsregierung, der kgl. Gesellschaft der
Wissenschaften und der Verwaltung der Albrechtstiftung zu Leipzig —, sei auch
an dieser Stelle der wärmste Dank ausgesprochen. Diesen Gönnern, welche ich
schon in meinem ersten Bericht genannt habe, hat sich kurz vor seinem Tode
auch der Meister der Altertumsforschung, Theodor Mommsen, angereiht, welcher
durch eine namhafte Zuwendung aus dem ihm i. J. 1903 zuerkannten Nobelpreise
unseren Zwecken nicht bloß eine materielle, sondern auch eine höchst wertvolle
immaterielle Förderung erwiesen hat. Zum Ausdruck des aufrichtigen Dankes,
welcher dieser hochherzigen Opferwilligkeit eines Einzelnen gebührt, sollte der
vorliegende Band kraft seiner Einwilligung ihm gewidmet werden; aber auch die
gegenwärtig allein noch mögliche posthume Dedikation mag ein Zeugnis ablegen
von der Verehrung, die dem einzigen Mann noch nach seinem Tode erhalten bleibt.

Die Sammlung besteht gegenwärtig aus einer überwiegenden Zahl griechischer,
außerdem aus einigen koptischen und arabischen Papyri, ferner aus griechischen,
demotischen und koptischen Ostraka. Die vorliegende Publikation enthält nur
griechische Stücke und zwar nur Urkunden; für die nicht sehr zahlreichen litera¬
rischen Stücke ist eine zusammenfassende Veröffentlichung derzeit nicht geplant —
einzelne derselben sind auch schon in separaten Publikationen bekannt gegeben
worden (Heinrici, die Leipziger Papyrusfragmente der Psalmen in den Beitr. z.
Gesch. u. Erklrg. des Neuen Testaments IV 1903; Blaß, über einige Leipziger
literarische Fragmente auf Papyrus oder Pergament, Leipz. Sitz.-Berichte ph. hist.
Kl. 56, 205 ff.). Die griechischen Urkunden dagegen, deren Zahl und Bedeutung
eine beträchtliche ist, sollen mit tunlichster Pünktlichkeit zusammenhängend ver¬
öffentlicht werden, wobei eine Trennung der Papyri von den Ostraka nicht beab¬
sichtigt ist.

Da der vorliegende Band nur einen Bruchteil der vorhandenen Urkunden um¬
faßt und ich trotz guter Vorsätze natürlich weder alleinberechtigt, noch auch nur
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