Nöldeke, Theodor, Geschichte des Qorâns.

(Göttingen :  Verlag der Dieterichschen Buchhandlung,  1860.)

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Zweiter Theil.

üeber die Sammlung des Qoräns.
 

JN ach Muhammed's Tode fehlte nicht Viel daran, dafs der
Qorän gänzlich zerstreut, vernichtet und vergessen Aväre.
Nur durch die Bemühungen der drei ersten Chalifen Avurde
das dadurch dem ganzen Islam drohende Unheil abgCAven-
det; Avie dies aber geschah, im Einzelnen zu erkennen, ist
für uns kaum möglich; so sehr hat abergläubischer Unver¬
stand, SchAväche der ueberheferung und Tendenzlüge oder
Verdrehung dies Ahes verdunkelt. Doch lassen sich immer
noch durch genaue Untersuchung der LTeberlieferung und
der uns erhaltnen Gestalt des Qoräns selbst die wesent¬
lichsten Züge dieser Geschichte herausfmden.

Dafs der Qorän zu des Propheten Lebzeiten noch nicht
gesammelt war, berichtet uns eine unzAveideutige ueber¬
heferung ^), und geht aus den Angaben über Zaid's Samm¬
lung mit Sicherheit hervor. Aber dennoch behaupten Man¬
che , der Qorän sei schon damals von 4 Männern gesam¬
melt, als Avelche geAvöhnlich übai b. Ka'b, Mu'äd b. Jabal,
Zaid b. Täbit, Abu Zaid Al'ansäri ^) genannt Averden.   Soh
 

>)   Itq. 133 f.

«) Bh. im ^,xl\ vL^! d^i^ V^^. Mushm II, 492 f. Tirm.
626. Mi'sk. 567. Mabäni IV. Alqurtubi I, 22 r. Itq. 133 f.; 164 fF.
Assüsäwi III u. a. m.    Einige nennen noch mehr als vier.
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