Bissing, Friedrich Wilhelm, Die mastaba des Gem-ni-kai (Bd.2)

(Berlin :  A. Duncker,  1905-11.)

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VORWORT.

Länger als ich beim Abschluß des I. Bandes gehofft hatte, hat sich die Vollendung des
II. hingezogen. Das lag zum Teil an vielfachen anderweitigen Verpflichtungen des Herausgebers, zum
größeren Teile aber daran, daß A. E. P. Weigall mitten aus den Vorarbeiten heraus zum General¬
inspektor bei der Ägyptischen Altertumsverwaltung berufen wurde. So oblag dem Unterzeichneten
nicht nur die vollständige Revision der Beschreibung, sondern auch ihre Ergänzung in sehr wesent¬
lichen Teilen. Es stellte sich auch heraus, daß eine Reihe Aufnahmen und Zeichnungen fehlten,
die dann Herr Maler Max Reach unter Aufsicht des Herausgebers herstellte. Eine besonders
hartnäckige Lücke auf Wand A des Hauptsaales hat dann J. E. Quibell, der Generalinspektor von
Sakkara, ausgefüllt. Seiner liebenswürdigen Gastfreundschaft verdankte ich es auch, daß ich in
aller Bequemlichkeit mehrere Tage im Grabe arbeiten konnte. Quibell unternahm auch auf
meine Bitte eine Untersuchung der Vorhalle, und da stellte sich heraus, was ich geahnt hatte,
daß von den Darstellungen viel mehr unter dem Sande steckte, als de Morgan angegeben hatte.
Quibell stellte sogar fest, daß mindestens ein ganzer Saal vor unserer Kammer I gelegen hat.
Leider verschüttete ein heftiger Sandsturm die Ausgrabung wieder, noch ehe ich sie hatte be¬
suchen können. Der Generaldirektor der Altertümer, Mr. Gaston Maspero, hofft Herrn Qui¬
bell in nicht allzulanger Zeit ermächtigen zu können, das ganze Grab frei zu legen. Diese Ver¬
hältnisse geben mir die Verpflichtung zu einem III. Bande (II 2) auf, in dem auch erst die vollständige
Zeichenliste gegeben werden kann^) und die allgemeinen künstlerischen und geschichtlichen Fragen
abgehandelt w^erden können.

Bei der Ausarbeitung des Kommentars hat mich Max Bollacher, dem schon der I. Band
manche Förderung verdankte, auf das ausgiebigste unterstützt, so daß sein Name mit Recht neben
dem Weigalls an erster Stelle auf dem Titel erscheint. Für das Kapitel „die Opertafel'' trägt
er allein die Verantwortung, für alle übrigen aber der Herausgeber.

Herrn Dr. Muschler, Assistenten am Botanischen Garten zu Berlin, werden die Bemer¬
kungen zu den Pflanzendarstellungen verdankt. Die Tafeln stellte wieder die Firma Obernetter
her; der Verleger sorgte für die treff'liche Ausstattung.

Unter den Ausstellungen, die die im allgemeinen wohlwollende Kritik am I. Bande übte,
fordern zwei hier eine Berücksichtigung. Sethe ist der Ansicht, daß der Besitzer des Grabes
Ka-gem-ni geheißen habe.    Selbst wenn dies richtig sein sollte — auf das für und wider will ich
 

i) Fachgenossen,  die über Einzelheiten der Schriftformen in diesem Grab und dem des Meri unterrichtet sein möchten,
bin ich zur Auskunft erbötig.
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