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from Lamberg Archives

December 7, 1923

OJ 12/31, [1] : 12-7-23

Typed letter from Lamberg to Schenker, dated December 7, 1923

[printed letterhead:]

Rechtsanwalt
Dr. Ernst Lamberg
WIEN I.
MAHLERSTRASSE 14
(FRÜHERE MAXIMILIANSTRASSE)
______________
Telefon Nr. XXXXX 76333.
Postsparkasse-Konto 173.736

Wien, am 7. Dezember 1923

[typed:]
F 33/O.

Sehr geehrter Herr Professor !

Im Sinne unserer in der Verlassenschaftssache1 nach Frau Sofie Deutsch2 bei Gericht getroffenen Vereinbarung erlaube ich mir mitzuteilen, dass ich Montag den 10.d.M. bereits in der Lage sein werde, den Betrag von K 2,000.000.–3 an die von Ihnen bekanntzugebende Adresse zu überweisen. Ich werde Ihnen sodann den Beleg über die richtige Ueberweisung übermitteln. Ich bitte daher höflichst, mir diese Adresse bekannt geben zu wollen.

Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir auch mitzuteilen, dass ich Ihnen den Betrag von K 1,500.000 als Musikerstipendium,4 welcher das erste Mal am 5. Jänner 1924 zur Auszahlung gelangen soll, ebenfalls rechtzeitig übermitteln werde. Sie werden sodann die Freundlichkeit haben, mir mitzuteilen, in welcher Weise Sie über den Betrag verfügt haben.

Schliesslich erlaube ich mir Ihnen zur Kenntnis zu bringen, dass der Verein zur Speisung und Bekleidung hungernder Schulkinder5 auch für den Fall Vorsorge treffen musste, dass sich der Verein auflöst. Für diesen Fall wurde mit Genehmigung des Gerichtes {2} der Beschluss gefasst, bei Auflösung des Vereines 1/4 des dem Vereine aus der Verlassenschaft nach Frau Sofie Deutsch zugefallenen Kapitales per zirka K 74,000.000.–, jedoch aufgerundet auf einen Betrag von K 20,000.000.– der Akademie für Musik und darstellende Kunst6 mit der Bitte zu überweisen, die Erträgnisse dieses Kapitales im Sinne des Testamentes der Frau Sofie Deutsch als Musikerstipendium zu verwenden und Ihnen, sehr geehrter Herr Professor, auf Lebensdauer die Verfügung darüber, wem diese Stipendien zuzufallen haben, zu überlassen. Diese letztere Bestimmung gilt jedoch, wie erwähnt, lediglich für den Fall der Auflösung des Vereines. Bis dahin werden Ihnen jedes Jahr K 1,500.000.– zur Verfügung gestellt, welche am Todestage der Frau Sofie Deutsch, das ist also am 6.[sic] Jänner als Musikerstipendien zu verwenden sind.

Ich bitte schliesslich höflichst, um Ihre Mitteilung, ob Sie sich den Betrag von K 1,500.000.– in meiner Kanzlei abholen wollen, oder wohin ich denselben überweisen soll.

Ich bemerke hiebei, dass ich Ihnen diesen Betrag am 2. Jänner 19247 zur Verfügung stellen werde.

Ich zeichne mit dem Ausdrucke vorzüglicher Hochachtung als

Ihr
sehr ergebener
[ sign’d: ] Dr. Lamberg

Wolgeboren Herrn Dr. Heinrich Schenker,
Wien III., Reisnerstrasse 38.

© Under investigation
© Transcription Ian Bent, 2006.

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July 1, 1924

OJ 12/31, [2] : 7-1-24

Typed letter from Lamberg to Schenker, dated July 1, 1924

[printed letterhead:]
Rechtsanwalt
Dr. Ernst Lamberg
WIEN I.
MAHLERSTRASSE 14
(FRÜHERE MAXIMILIANSTRASSE)
_____________
Telefon Nr. XXXXX 76333.
Postsparkasse-Konto 173.736

Wien, am 1. Juli 1924
[typed:]
F 33/O.

Sehr geehrter Herr Professor!

Ich beehre mich zur Kenntnis zu bringen, dass der Verein zur Speisung und Bekleidung hungernder Schulkinder in Wien1 in seiner letzten am 19. Mai l. J. stattgefunden Generalversammlung den Beschluss gefasst hat, sich aufzulösen.

Für diesen Fall ist auf Grund eines Gerichtsbeschlusses 1/4 des dem Verein aus der Verlassenschaft2 zugefallenen Kapitales der Akademie für Musik und darstellende Kunst3 mit dem Ersuchen zu übergeben, die Erträgnisse dieses Kapitales im Sinne des Testamentes der Frau Sophie[sic] Deutsch zu verwenden und bis zu Ihrem Ableben Ihnen die Entscheidung über die Stipendien zu überlassen.4

Dem Verein ist aus der Verlassenschaft ein Betrag von K 74,000.000.– zugefallen.

Der Verein hat nun in der Generalversammlung vom 19. Mai den Beschluss gefasst, der Akademie für Musik und darstellende Kunst einen Betrag von K 20,000,000.– zuzuwenden.

Ich habe die Akademie von dieser Zuwendung verständigt und von derselben das nachstehende Schreiben erhalten: {2} „Die Direktion der Akademie für Musik und darstellende Kunst beehrt sich im Grunde der geschätzten Zuschrift des „Vereines zur Speisung und Bekleidung hungernder Schulkinder in Wien“ mitzuteilen, dass die Akademie bereit ist, den ihr nach der testamentarischen Verfügung der Frau Sophie[sic] Deutsch zufallenden Betrag von K 20,000,000.– als Stiftung zu übernehmen, diese Stiftung unter dem Namen: „Sophie[sic] Deutsch-Musiker-Stipendium“ zu führen und die Zinsenerträgnisse jährlich zu zwei gleichen Teilen an zwei mittellose tüchtige Komponisten oder ebensolche Kompositionsschüler5 zu verteilen, sowie bis zum Ableben des Herrn Dr. Heinrich Schenker demselben die Entscheidung über die Verleihung der Stipendien auf Grund von der Musikakademie ihm übermittelter Ternavorschläge für jedes Stipendium zu überlassen. Der Direktor: Josef Marx m.p.“

Ich bitte also höflichst, sich wegen der Ihnen zustehenden Entscheidung rechtzeitig vor dem nächsten Todestage der Frau Sofie Deutsch (5. I.) mit der Akademie für Musik und darstellende Kunst ins Einvernehmen setzen zu wollen.

Ich zeichne mit dem Ausdrucke besonderer Hochachtung als
Ihr [/] sehr ergebener
[ sign’d: ] Dr Lamberg

Wohlgeboren Herrn Prof. Dr. Heinrich Schenker,
Wien III., Keilgasse 8, Tür 12.

© Under investigation
© Transcription Ian Bent, 2006.

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July 11, 1924

OJ 12/31, [3] : 7-11-24

Typed letter from Lamberg to Schenker, dated July 11, 1924

[printed letterhead:]
Rechtsanwalt
Dr. Ernst Lamberg
WIEN I.
MAHLERSTRASSE 14
(FRÜHERE MAXIMILIANSTRASSE)
______________
Telefon Nr. XXXXX 76333.
Postsparkasse-Konto 173.736

Wien, am 11. Juli 1924

[typed:]
F 33/O.

Sehr geehrter Herr Professor!

Ihr gesch. Schreiben vom 8.d.M. habe ich erhalten.1 Ich erlaube mir hiezu zu bemerken, dass die Rechtslage die ist, das nur der Verein zur Speisung und Bekleidung hungernder Schulkinde2 verpflichtet war, Ihnen die Entscheidung über die Stipendien3 zu überlassen.

Für den Fall der Auflösung des Vereines hat die Erblasserin keinerlei Verfügung getroffen und war daher eine Lösung zu suchen, die dem Willen der Erblasserin möglichst nahekommt.

Diese Lösung ist in dem Ihnen von mir mitgeteilten Gerichtsbeschlusse enthalten, wornach der Akademie 20,000.000 K mit dem Ersuchen4 zuzuwenden sind, die Stipendien auszuzahlen und Ihnen auf Lebenszeit die Entscheidung zu überlassen.

Dies ist geschehen und die Antwort der Akademie habe ich Ihnen mitgeteilt.

Es liegt daher nicht in meiner Macht und ist auch durchaus nicht meine Aufgabe, die Akademie zu einer Aenderung ihrer Stellungnahme zu veranlassen. Wenn Sie der Meinung sind, dass die Akademie sich ihre Ternavorschläge nicht vorbehalten sollte, und so grossen Wert auf die alleinige {2} Entscheidung legen, dann muss ich Sie bitten, sich hierüber mit der Akademie direkt ins Einvernehmen zu setzen. Ich zweifle nicht, dass Sie in persönlicher Rücksprache mit Herrn Prof. Marx5 die Angelegenheit in einer beide Teile befriedigenden Weise austragen werden, wozu, da die nächste Stipendiumauszahlung erst am 5. Jänner 1925 zu erfolgen hat, nach Ihrer Rückkehr vom Urlaube sicherlich Zeit genug ist.

Ich zeichne mit vorzüglicher Hochachtung als
Ihr ergebener
[ sign’d: ] Dr. Lamberg

Wolgeboren
Herrn Prof. Dr. Heinrich S c h e n k e r ,
Galtür in Tirol,
Palnauntal.

© Under investigation
© Transcription Ian Bent, 2006.

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