Schenker Correspondence Project

Handwritten letter from Maximilian Harden to Schenker, undated

[Printed header:]
DIE ZUKUNFT
HERAUSGEBER: MAXIMILIAN HARDEN.

[decorative rule]

Sehr geehrter Herr,

Minnas Zofe sagt daß man am liebsten von den Eigenschaften spricht, die man nicht hat.¹ Warum also soll Herr Bahr,² dieses routinirte Nichts, nicht von „Empfindung“ und „Leidenschaft“ schwärmen und die Routine verdammen? Dabei ist nichts zu verwundern. Franziska,³ noch besser Dortchen Lakenreißer⁴ hat ihn charakterisirt. („Weil Ihr einer armen Hure u.s.w.“)⁵

Ich fürchte, ich werde Ihrem Artikel⁶ nicht leicht Raum schaffen können. Wenn Sie aber die Güte haben, ihn zu senden, will ich Ihnen gleich meine Ansicht sagen.

Mit besten Grüßen aus qualvoller Hitze
[ sign’d: ] Harden

© Permission applied for.
© Transcription William Pastille 2006.

Handwritten postcard from Harden to Schenker, dated November 29, 1892

{recto}
[preprinted form with handwritten address information:]
Deutsche Reichspost
Postkarte

An Herrn Dr. [/] Heinrich Schenker
in Wien III
Wohnung Fraungasse 1

[postmark:] Berlin W. a | 3011 | 92 | 4½-5N. [Nachmittags]
[postmark:] Wien 3/3 | 49 | Bestellt | 1 -12.92 | 6N.

{verso}
[handwritten note with stamp at bottom]
Berlin W.9. Koethenerstr. 27 II.
29.11.92.

Sehr geehrter Herr,

mit bestem Dank theile ich Ihnen mit, daß der Artikel in Nr. 10 erscheint.¹ Es wird mich sehr interessiren, wenn Sie mir Neues senden wollen; was Sie andeuten, klingt ja verlockend genug.

Ihr Urtheil² über die Bellincioni|³ unterschreibe ich; sie ist im kleinen Finger genialer als die ganze Duse.⁴

In ausgezeichneter Hochachtung
Ihr ergebener
[ sign’d: ] Harden

[stamp:] DER HERAUSGEBER DER „ZUKUNFT“

© Permission applied for.
© Transcription William Pastille 2006.