Handwritten letter from Schenker to Emil Hertzka (UE), dated June 23, 1908
Sehr geehrter Herr Direktor !
Mit dem "Imprimatur" hat das Mißvergnügen auf meiner Seite ein Ende gefunden, nun wird die Reihe des [M]ißvergnügens wohl an Sie kommen. Ich werde dafür Sorge tragen, daß Ihr Mißvergnügen genau so groß werde, wie das meine war, als ich, von der Fertigstellung des II. Bands für Cotta abzusehen gezwungen, mich vollständig Ihrem Auftrag mitten in der Saison, doch so viele Schönhe[iten?] hingab. Ich freue mich aber sagen zu können, daß die Druckerei ihre Aufgabe besser, als ich es erwarten konnte, gelöst hat, so daß das ganze Werk im Allgemeinen u. das Inhaltsverz. im besonderen auch einen schönen äußeren Eindruck macht.
Am Samstag Nachmittag—früher geht es leider nicht—will ich Sie besuchen, u. bei dieser Gelegenheit werde ich Ihnen auch eine kleine Liste von einigen sehr wertvollen { verso } Fachleuten in Deutschland vorlegen, an die das Werk zu senden wäre, schon im Interesse der "Edition" u. ihrer Popularisirung in Deutschland. (Die Fachleute sind seit der Ausgabe meiner Harmonielehre bei Cotta starke Anhänger von mir u. steh[en] in wissenschaftlicher Verbindung mit mir.)
Auch werde ich Ihnen am Samstag einen Vorschlag bezüglich eines auch materiell höher lohnender "Neudruck" machen, der Ihrem Institut zugleich große Ehre machen würde.
Alles andern mündlich.
Mit ausgez[eichneter] Hochachtung
Ihr erg[ebener]
[ sign'd: ] H Schenker
23. 6. 08
© Universal Edition A.G., Wien.
© Transcription Ian D. Bent 2004.