Main

to Cotta Archives

November 8, 1905

CA 1-2 : 11-8-05

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated November 8, 1905

[ in another hand: ] Schenker
Wien, 8. Nov. 1905

Sehr geehrter Herr !

Indem ich mich auf H. Dr. Wilhelm Goldbaum,1 berufe, der zu jeder Auskunft über meine Person u. mein künstlerisches Wirken sich bereit hält, erlaube ich mir Ihnen folgenden Antrag zu stellen :

Ich habe ein Buch unter dem Titel : „Neue musikalische Theorien u. Phantasien von einem Künstler“ geschrieben u. würde es mir zur Ehre anrechnen, wenn Sie dieses in Ihrem sehr gesch. Verlag in Commission zu übernehmen die Liebenswürdigkeit haben wollten.2

Vorerst die Erklärung der Anonymität. Eine auf Bestellung der hiesigen „Universal-Edition“ veröffentlichte kritische Ph. Em. Bach-Ausgabe,3 der ich ein Buch “Beitrag zur Ornamentik“ beigegeben habe,4 {2} hatte einen solchen Erfolg bei der Presse u. dem Publikum, daß sich, nach einer lieben alten Gewohnheit der Menschen, plötzlich Vorurteile gegen meine kompositorische Tätigkeit ge laut zu machen versucht haben, trotz den Erfolgen der Aufführungen, u. trotzdem Firmen wie Simrock, Br. & Härtel, Weinberger, etc. meine Sachen druckten.5 Um den künftigen Arbeiten nicht zu schaden, entschied ich mich zur vorläufigen Anomymität.

Außerdem enthält das Buch, das ein Lehrbuch der Harmonie ist,6 u. als solches einen in kleine § geteilten, fortlaufenden wissenschaftlichen Text bringt, in einigen Anmerkungen gegen den modernen Dilletantismus ziemlich starke Pointen, so z. B. gegen die angebliche “Meisterschaft“ eines Bruckner, Strauss, Reger etc.7 Es sind aber auch diese Pointen mit {3} Gründen theoretischer Natur motivirt, keineswegs blos in journalistischer Weise behauptet. Nun lag es mir daran, die Wirkung dieser Waffen abzuwarten, in aller Ruhe, um in der Abfassung des IIten Bandes, einer „Psychologie u. Kritik des Contrapunctes auf neuer Grundlage“ nicht gestört zu werden.8

Eben wegen dieser Angriffe empfahl es sich aber zugleich, einen neutralen Verlag zu wählen, der nicht Bruckner, Strauss, etc. gedruckt hat. In diesem Sinne wurde ich nun[?] hier, wo das Buch – trotz allen Geheimnissen – von Fachleuten, u. Anhängern u. Schülern mit größter Spannung, wie es H. Dr. Goldbaum ja bestätigen mag, erwartet wird, dahin beraten, daß ich mich mit der Bitte um dem Comissionsverlag an Sie wende.

{4}Ich tue es hiemit, u. bitte zugleich, mit einem principiellen Bescheid zunächst zukommen lassen zu wollen.

Wollten Sie auch darauf Rücksicht nehmen, daß ich mit dem Erscheinen des Buches ziemlich eilig habe, so wäre ich für diese Leibenswürdigkeit sehr zu Dank verpflichtet.

In ausgez. Hochachtung
zeichne
[ sign’d: ] Dr. Heinrich Schenker
III Reisnerstrasse 38

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 1-2 : 11-8-05" »

November 22, 1905

CA 5-6 : 11-22-05

Handwritten letter from Schenker to J. G. Cotta, dated November 22, 1905

Sehr geehrter Herr!

Über die angenehme neue Wendung sehr erfreut, erlaube ich mir hiemit das Manuskript zu Ihrer Einsicht einzusenden.1

Ich habe nur das Nachwort hier zurückbehalten, um es einer zweiten Redaction zu unterziehen: es ist etwa einen Druckbogen stark, u. beschäftigt sich mit der leider verloren gegangenen cyklischen Technik unserer großen Meister.2

Wenn ich nunmehr eine Bitte äußern darf, so wäre es diese: nicht allzuviel Fachleute[ corr ] das Manuscript einsehen zu {2} lassen. Handelt es sich doch um die Priorität der Idee, die ich eben durch die Comm[i]sion|3 so gut als möglich geschützt wissen möchte. Insbesondere[ corr ] befürchte ich jeden Cont[act] mit Prof. Dr. Riemann, oder einem „Riemannianer,“ – gerade die gegen Musik-Mathematik, wie sie Riemann vertritt, wendet sich demonstrativ mein Buch, u. doch hat Niemand mehr Lust, alles Neue ...[?] auf sich zu beziehen[ corr ], nur von sich abzuleite[n] als eben Prof. Riemann. Er beherrscht heute den Markt, auf dem er Niemandem mehr ein Plätzchen gönnt.

Lassen Sie mich, bitte, auf Ihre Entscheidung nicht allzulange warten.

{3} Der Inhalt des Buches ist in einem Schreibmaschine–Exemplar extra beigegeben, damit die Übersicht über die § u. die Marginalrubriken (wie sie auch gedruckt werden) erleichtert ist.

In ausgez. Hochachtung
ergeb.
[ sign’d: ] H. Schenker
Wien, 22. Novemb. 1905.

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 5-6 : 11-22-05" »

December 10, 1905

CA 9 : 12-10-05

Letter from Schenker to Cotta, dated December 10, 1905

[ in another hand:] Schenker
Wien, 10. Dezember, 1905.

Sehr geehrter Herr !

Ich erlaube mir hiemit den von Ihnen mir zugesandten Verlagsvertrag1 mit meiner Unterschrift versehen einzusenden, nur danke bei dieser Gelegenheit für die liebenswürdige Übernahme meines Buches.

Wollen Sie die Güte haben, mir bei Einsendung Ihres Vertragsexemplares mitzuteilen, wie lange (beiläufig) der Druck dauern, u. wann das Erscheinen des Buches zu erwarten sein wird.

Ich werde mich beeilen, das Nachwort {verso} in der neuen Fassung einzusenden.2

In vorzüglicher Hochachtung
zeichne ergebenst
[ sign’d: ] H Schenker

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 9 : 12-10-05" »

February 5, 1906

CA 12-13 : 2-5-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated February 5, 1906

[ in hand other than Schenker’s: ]
S. 41.
Schenker

[ Schenker’s hand: ]
Wien, 5. II. 06.

Sehr geehrter Herr !

Ich bestätige dankend den Empfang der Correcturen u. Ihres Briefes vom 27 d.M.1 Die gewünschten Beispiele werde ich baldigst nachsenden.

Was den Setz der Notenbeispiele anbelangt,2 so verkenne ich zwar nicht Ihre Absicht, durch Trennung der vielen Beispiele den äußeren Eindruck zu steigern, dennoch habe ich nach reiflicher Überlegung mich entschlossen, sie lieber doch an der Stelle, wo sie eben citiert werden, zu bringen, um den doppelten Übelstand zu vermeiden, daß sie zu früh gebracht und[ corr ] mir störend wirken u. andererseits daß man dann nötig hätte zurückzublättern. Nun aber dennnoch dem richtigen Gedanken[?] {2} der sich in Ihrer Setzweise kundgibt, entgegenzukommen, gedenke ich —allerdings nach Notwendigkeit u. Möglichkeit — die Beispiele durch Einstreuungen von kurzen Erläuterungen zu trennen.

Selbstverständlich ist dann die Nennung des Autors des betreffenden Beispieles unmittelbar über dem Beispiele, wie ich glaube, am besten, in der Ecke rechts, angezeigt.

Die Erläuterungen zu den Beispielen könnten indessen in einem veränderten, kleineren Druck gesetzt werden.

In den mir bisher zugekommenen 4 Bogen Bürstenabzug habe ich die oben geschilderte Änderung mit roter Tinte selbst durchgeführt, {3} bis worauf ich den Setzer aufmerksam zu machen bitte.3

Bei der Angabe des Titels auf den Bogen4 hat mein Name zu entfallen, wegen der Anonymität.

Um auf Ihren w. Brief zurückzukommen, so wird es doch praktischer sein, wenn Sie die Güte haben wollten, mir das Manuscript der betreffenden Stellen vorläufig zur Verfügung stellen, damit kein Irrtum in Bezug auf den Umfang der fehlenden Beispiele sich einschleiche.

Beiliegend die ersten 2 Korrektur-Bögen5, bei denen[?corr] wegen der Änderung in der Fassung — auch wegen des großen[?] Notendrucks u. des kleinen Formates — mehr Correkturen {4} als vielleicht erwartet wurde, notwendig waren. Gerade dieser Umstand nahet mich aber zur Vorsicht, u. veranläßt mich, Sie zu bitten, ob Sie die Freundlichkeit haben möchten, mir statt der umbrochenen Bögen5 lieber vorerst Fahnencorrecturen zu schicken.6

Im übrigen beweisen die 3. u. 4. Bogen, schon, daß die demnächst nachfolgen, daß die Correcturen im weiteren Verlauf nicht so überaus zahlreich finden[?] dürften, wie in dem ersten zwei Bogen.

Mit ausgez. Hochachtung
Ir eregeb.
[ sign’d: ] H Schenker

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 12-13 : 2-5-06" »

February 15, 1906

CA 15 : 2-15-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated February 15, 1906

[ not in Schenker’s hand: ]
Schenker

[ in Schenker’s hand: ]
Sehr geehrter Herr !

Um den Druck nicht aufzuhalten, sende ich vorläufig beiliegende Blätter u. Beispiele. Morgen, übermorgen folgen die Manuscript Seiten: 212 u. 394 somit[?] die Beispielen.

Hochachtungsvoll ergeb.
[ sign’d: ] H Schenker
[Wie]n, 15. II. 1906

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 15 : 2-15-06" »

February 26, 1906

CA 16 : 2-26-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated February 26, 1906

[ not in Schenker’s hand: ]
Schenker, H.

[ in Schenker’s hand: ]
Wien, 26. II. 06.

Sehr geehrter Herr !

Ich übersende hiemit die Manuskriptseiten 212 u. 394 somit den Beispielen 09.155, 09.156 u. endlich 09.379a.1 Dazu die Revision der Bogen 1 u. 2.—der Bogen 3 ist heute angekommen, u. wird ehebaldigst redivirt folgen. Die Correctur des Bogens 4 ist bereits abgegangen. Augenblicklich besitze ich also nur die Revision des Bogens 3.

Ihr Hochachtungsvoll ergebener
[ sign’d: ] H Schenker
[Wie]n, 15. II. 1906

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 16 : 2-26-06" »

March 2, 1906

CA 17 : 3-2-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated March 2, 1906

[ not in Schenker’s hand: ]
Schenker, H.

[ in Schenker’s hand: ]
Wien, 2. März 06

Sehr geehrter Herr !

Ich übersende in einem die Revision des 3. Bogens, – mein vorläufiges Pensum erscheint dadurch völlig aufgearbeitet; hoffentlich geht die Sache nun rascher von Stretten[?].

Mit ausgez. Hochachtung
Ihr ergebener
[ sign’d: ] H Schenker

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 17 : 3-2-06" »

April 2, 1906

CA 18 : 4-2-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated April 2, 1906

[ not in Schenker’s hand: ]
Schenker

[ in Schenker’s hand: ]
Wien, 2. April

Sehr geehrter Herr !

Es lag eine große Partie von Beispielen vor, die ich durch Textcommenten-Einschaltungen1 unterbrechen müßte. Das war der Grund der Verzögerung. Die weiteren Bogen werde nunmehr in raschesten Tempo folgen.

Mit vorz. Hochachtung
[ sign’d: ] H Schenker

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 18 : 4-2-06" »

April 3, 1906

CA 19 : 4-3-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated April 3, 1906

[ not in Schenker’s hand: ]
Schenker, Dr. H.

[ in Schenker’s hand: ]
Wien, den 3 April 06

Sehr geehrter Herr !

Bei den weiteren Correcturen stoße ich auf einen Lapsus des H. Setzers, der die Marginalrubriken vertauscht. In dem heute an Sie abgeschickten u. mit „Imprim.“ versehenen Bogen 6 findet sich bei § 30 eine Marginalrubrik, die zu § 38 gehört.1 Haben Sie die Freundlichkeit dem H. Setzer anzuweisen, bei § 30 die M-rubrik von § 38|2 d.i. „Ursachen der lang andauernden Geltung u. des schließlichen Unterganges der Kirchentonarten“ zu setzen?

Mit bestem Dank u vorzügl. Hochachtung
[ sign’d: ] H Schenker

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 19 : 4-3-06" »

May 2, 1906

CA 20 : 5-2-06

Telegram from Schenker to Cotta, dated May 2, 1906

[ telegram header: ]

(20) [/] Leitung Nr. 4 [/] Telegramm Nr. .......... [/] Aufgenommen von Innsbruck [/] den 2 / 5 um 11 Uhr 12 M. [/] durch [ illeg. ] [//] cotta nachfolger Stuttgart [/] Telegramm [/] Amt Stuttgart [//] Telegramm aus wien 49-140 8 9’50 = .....W.190 6 den ... ten ... um ... Uht ... Min. ....

[ telegram message: ]

= bitte wie mit blaustift schenker =“
B. VI. 2a. [/] Regie, Juni 05

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005

Continue reading "CA 20 : 5-2-06" »

CA 21 : 5-2-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated May 2, 1906

[ not in Schenker’s hand: ]
Schenker, H.

[ in Schenker’s hand: ]
Wien, den 2 Mai

Sehr geehrter Herr !

Ich habe über Ihren Wunsch2 soeben telegraphirt,1 Ihrem Vorschlag zustimmend. Nun würde es sich empfehlen, in den weiteren Bogen die Consequenz daraus zu ziehen u. die Zahlen fortzusetzen. Namentlich auch dort, wo ich (wie z.B. in den letzteingesandten Correcturen) mit 144a, oder 144b usw. bezeichnet habe. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät.

Hochachtungsvoll ergeben
[ sign’d: ] H Schenker

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 21 : 5-2-06" »

May 16, 1906

CA 22 : 5-16-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated May 16, 1906

[ not in Schenker’s hand: ]
Schenker, H.

[ in Schenker’s hand: ]
Wien, 16 V. 1906

Sehr geehrter Herr !

Anbei übersende ich eine größeres Quantum neues1 Manuscripts sowie Correcturen, u. bitte zugleich um gefällige Einsendung von Kreuzbänder2. Es dürfte wohl die letzte größere Einschaltung sein,3 die in der Mitte des Werkes mir notwendig erschien.

Hochachtungsvoll ergeben
[ sign’d: ] H Schenker

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 22 : 5-16-06" »

May 25, 1906

CA 23 : 5-25-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated May 25, 1906

[ not in Schenker’s hand: ]
Schenker, Dr. H.

[ in Schenker’s hand: ]
25. Mai 1906

Sehr geehrter Herr !

Vielleicht genügt es, wenn ich die Herren Setzer ein für allemal ersuchen lasse, die Zahl der Beispiele immer fortlaufend (u. zw. unter allen Umständen so bis ans Ende des Werkes) zu führen, ob ich selbst persönlich dagegen verstoße, oder nicht.

Darf ich um Kreuzbände bitten?

Mit besten Dank u. ausgez.
Hochachtung
[ sign’d: ] H Schenker

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 23 : 5-25-06" »

CA 24 : 5-25-06

Telegram from Schenker to Cotta, dated May 25, 1906

[ telegram header: ]

No 353 [/] Leitung Nr. 4 [/] Telegramm Nr. .......... [/] Aufgenommen von Innsbruck [/] den 25 / 5 um 10 Uhr 52 M. [/] durch [ illeg. ] [//] cotta stuttgart [/] Telegramm [/] Amt Stuttgart [//] Telegramm aus fr wien 49- 2140 10 9/50= .190 den ... ten ... um ... Uhr ... Min. ....

[ telegram message: ]

= bitte corrigieren auch in den folgenden boegen = schenker ++

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005

Continue reading "CA 24 : 5-25-06" »

May 29, 1906

CA 25 : 5-29-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated May 29, 1906

[ not in Schenker’s hand: ]
Schenker, Dr. H.

[ in Schenker’s hand: ]
Wien, 29. Mai 1906

Sehr geehrter Herr !

Somit sende ich die letzten Korrekturbogen des ersten Teiles ein, u. nehme diese Gelegenheit wahr, Ihnen den Gedanken nahezulegen, ob es nicht am Platze wäre, den ersten Teil schon allein zu einem eigenen Bande (I) zu gestalten. Das Nachwort nämlich dürfte, der vergrößerten Anlage des Werkes, doch 5–7 Bogen betragen,1 u. würde daher mit dem zweiten Teil vielleicht sehr gut einen zweiten Band ausmachen. Doch überlasse ich die Erledigung dieser Anregung ganz u. gar Ihrem fachmännischen Ermessen.

Jedenfalls bitte ich Sie sehr, mir weitere Fahnen zuschicken zu wollen. Es wäre mir sehr angenehm, wenn ich bis Ende Juni den zweiten { verso } Teil auscorrigieren könnte.2 Ich wäre dafür s[ehr] verbunden.

Mit ausgez. Hochachtung
Ir ergeb.
[ sign’d: ] H Schenker

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 25 : 5-29-06" »

June 4, 1906

CA 27 : 6-4-06

Letter from Schenker to Cotta, dated June 4, 1906

[ not in Schenker’s hand: ]
Schenker, Dr. H.

[ in Schenker’s hand: ]
Wien, 4. Juni 1906

Sehr geehrter Herr !

Für Ihren liebenswürdigen Warnungsbrief vom 31. Mai|1 sage ich meinen besten Dank. So bleibe es also bei einem Bande, aber nun habe ich mich entschlossen, das Nachwort separat, etwa unter dem Titel: [']„Beethoven oder Wagner?“ ein Nachwort zu den M. Th. u. Ph.' erscheinen zu lassen. Ist das nicht der beste Ausweg, nachdem ich auf das Nachwort sehr viel Gewicht lege u. eine Reduktion|2 des Inhaltes nicht mehr durchführbar, u. auch nicht, in Anbetracht der Tendenz, wünschenswert ist? Ein Hinweis am Ende des Hauptwerkes wird auch das separat, aber gleichzeitig erscheinende Nachwort aufmerksam machen u. umge- { verso } kehrt.3 Ich bitte um freundliche Mitteilun[g] ob Ihnen dieser Plan angenehm ist ?

Noch einmal aber ersuche ich, mir mindestens Gelegenheit zu geben, mindestens die Notenbeispiele des II Theiles auscorrigieren zu lass[en.] Gerne corrigiere ich diese an den Originalen selbst noch einmal durch, u. da ich, der Saison u. der Arbe[it] müde[?], Ende Juni von Wien abreisen möchte, so wäre es mir angenehm, meine Bibliothek benu[tzen?] zu können.4 Auf dem Lande[?] wäre es fast unmöglich, die Notencorrektur durchzuführen, da ich nicht einm[al] gut im Gedächtnis habe, welche Werke in II Th. citiert erscheinen, u. daher etwa nutz......h-[?]nen wären. Vielleicht ist es Ihnen möglich, diese Rücksicht[?] freundlichst zu üben ?

Nochmals bestens dankend verbleiben
mit ausgez. Hochachtung
[ sign’d: ] H Schenker

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 27 : 6-4-06" »

June 25, 1906

CA 29 : 6-25-06

Letter from Schenker to Cotta, dated June 25, 1906

[ not in Schenker’s hand: ]
Schenker, Dr. H.

[ in Schenker’s hand: ]
Wien, 25. /VI. 1906

Sehr geehrter Herr !

Indem ich Ihnen dankend den Empfang des Textes (bis zum Schluß des Hauptwerkes) bestätige, dessen Korrektur ich abzuschließen im Begriffe bin, ersuche ich höflichst mir nach Möglichkeit die noch fehlenden Notenbeispiele gesetzt einzuschicken, damit ich, wie ich schon einmal erwähnte, noch vor meiner Sommerreise in der Lage bin, denselben nach den Originalen zu revidieren.1

Mit ausgez. Hochachtung
Ir ergb
[ sign’d: ] H Schenker

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 29 : 6-25-06" »

June 30, 1906

CA 31 : 6-30-06

Letter from Schenker to Cotta, dated June 30, 1906

[ not in Schenker’s hand: ]
Schenker, H.

[ in Schenker’s hand: ]
Wien, 30. Juni 1906

Sehr geehrter Herr !

Im Besitze Ihrer gesch. Zuschrift vom 27. d.M.,1 für die ich bestens danke, übermittle ich hiemit die Korrekturen des zweiten Teiles, soweit sie fertig sind, u. bemerke, daß der Revisionsbogen in ein paar Tagen folgen wird.2

Den Herrn Setzer bitte ich auf 2 Sachen aufmerksam zu machen: erstens, daß die ausgeschnittenen Teile ins Nachwort übernommen wurden3 u. ihr Satz daher noch aufzubewahren ist; zweitens, daß {verso} ich der Vorsicht halber dort, wo Notenbeispiele zu kommen haben, ein X oder X4 angemerkt habe, damit keines vergesse[n] werde.

Mit vorzüglicher
Hochachtung
[ sign’d: ] H Schenker

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 31 : 6-30-06" »

July 2, 1906

CA 32 : 7-2-06

Letter from Schenker to Cotta, dated July 2, 1906

[ not in Schenker’s hand: ]
Schenker, H.

[ in Schenker’s hand: ]
Wien, 2. Juli 1906

Sehr geehrter Herr !

Da der Beisp. 173 nicht zum Haupttext, sondern zur Fußnote gehört, so ist es notwendig, dies auch äußerlich kenntlich zu machen.1 Ich bitte daher, den Herrn Setzer aufmerksam zu machen, daß dieses Arrangement sehr leicht durchzuführen ist, indem die letzten 3 Zeilen des Haupttextes S. 220 auf die S nächste Seite 221 transportiert,2 u. vom Haupttext des S. 224 ja ein paar Zeilen für an S. 222 u. 223 abgegeben werden, während die Anmerkung unter dem Strich fortläuft.3

Mit bestem Dank
Ihr ergeb.
[ sign’d:] H Schenker

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 32 : 7-2-06" »

July 9, 1906

CA 33 : 7-9-06

Handwritten postcard from Schenker to Cotta, postmarked July 9, 1906

{ recto }
Korrespondenz-Karte
An Hrn
J. G. Cotta, Nachfolger
in Stuttgart
Deutschland

[ postmarks: ] INNSBRUCK / 9.VII.06 – 8 || STUTTGART / 10VII33 / (55)

{ verso }

Sehr geehrter Herr !

Ich erlaube mir hiemit die Adresse meines Sommeraufenthaltes Ihnen bekanntzugeben, mit der Bitte, Sendungen mir dorthin zukommen lassen zu wollen.

Mit ausgezeichneter Hochachtung
[ sign’d: ] Dr. Heinrich Schenker.
in Ötz (Ötztal) Tirol1

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 33 : 7-9-06" »

August 18, 1906

CA 34 : 8-18-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated August 18, 1906

[ not in Schenker’s hand: ]
Schenker, Dr. H

[ in Schenker’s hand: ]
Ötz, 18. Aug. 1906

Sehr geehrter Herr !

Ich übersende mit Heutigem die Superrevision der Bg. 17 u. 18;1 Bitte aber mir den Bogen 20 einsenden zu wollen, den ich zuvor einsehen muß, bevor ich Bog. 19 druckfertig mache, da die Anmerkung auf S. 299 es so nötig macht.2

Mit ausgez. Hochachtung
[ sign’d: ] H Schenker

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 34 : 8-18-06" »

August 23, 1906

CA 35 : 8-23-06

Handwritten postcard from Schenker to Cotta, dated August 23, 1906

{ recto }
Korrespondenz-Karte.
An J. G. Cotta’sche Buchhlg. Nachf.
in Stuttgart
Deutschland

[ postmark: ] OETZ / 2?.VIII.06 / b

{ verso }
Sehr geehrter Herr !

Ich bitte die für mich bestimmten Sendungen nunmehr an meine Wiener Adresse: III., Reisnerstr. 38, richten zu wollen.

Mit ausgez. Hochachtung
[ sign’d: ] H Schenker
Ötz, 23. August. 1906

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 35 : 8-23-06" »

August 29, 1906

CA 36 : 8-29-06

Handwritten postcard from Schenker to Cotta, dated August 29, 1906

{ recto }

[ not in Schenker's hand:] Schenker, Dr. H.

Absender: H. Schenker [/] Wien, III., Reisnerstr. 38
Korrespondenz-Karte.
An J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nfg
in Stuttgart
Deutschland

[ postmark: ] WIEN 49 / 29VIII[??]

{ verso }
Wien, 29. Aug. 06.

Sehr geehrter Herr !

Ich bitte höfl., mir wieder mehrere Schleifen1 schicken zu wollen.

Mit bestem Dank
u. hochachtungsvoll ergb.
[ sign’d: ] H Schenker

[not in Schenker’s hand:] erl.[?] 30/gbb.[?]

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 36 : 8-29-06" »

September 1, 1906

CA 38 : 9-1-06

Handwritten postcard from Schenker to Cotta, dated September 1, 1906

{ recto }
Absender: H. Schenker | III., Reisnerstr. 38.
Korrespondenz-Karte
An Hr: J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nfg.
In Stuttgart
Deutschland

[ not in Schenker’s hand, bottom LH: ] Schenker

[ postmark: ] 8/8 WIEN ?? | 1.IX.06 – 6 | * * * ||

{ verso }
Sehr geehrter Herr !

In Erwiderung Ihres gesch. Schreibens vom 30. 8.1 freue ich mich Ihnen mitteilen zu können, daß Ihr Wunsch auch der meine ist, u. ich nur dieserhalb so rasch nach Wien zurückgekehrt bin.

Für die Zusendung der Schleifen2 meinen besten Dank.

Mit ausgez. Hochachtung
[ sign’d: ] H Schenker
Wien, 1. 9. 06.

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 38 : 9-1-06" »

September 19, 1906

CA 39 : 9-19-06

Handwritten postcard from Schenker to Cotta, dated September 19, 1906

{ recto }
Absender: H. Schenker, | III., Reisnerstr. 38.
Korrespondenz-Karte
An J. G. Cotta’sche Bchhdlg Nfg.
in Stuttgart
Deutschland

[ postmark illeg. ]

{ verso }
Sehr geehrter Herr !

Auf Bg. 19 müßten die Ordnungszahlen der Notenb[ei]sp[ie]le um 1 erhöht werden, da 253 zweimal auf S. 289 u. 291 gesetzt war.1 Dagegen weist merkwürdigerweise Bog. 20 die Ordnungszahlen ganz richtig, wovon ich Sie hiermit, um Misverständ[n]issen u. etwaigen irrtümlichen Ordnungen vorzubeugen, in Kenntnis setze.

Gleichzeitig folgen Bg. 19 u. 21.2

Mit ausgez. Hochachtung
[ sign’d: ] H Schenker
19. 9. 06

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 39 : 9-19-06" »

October 1, 1906

CA 41–42 : 10-1-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated October 1, 1906

[ not in Schenker’s hand: ] Schenker

[ in Schenker’s hand: ]
Wien, 1. 10. 06

Sehr geehrter Herr !

Im Besitze Ihres w. von 24. 9. 061 bemerke ich, daß ich selbstverständlich darauf gefaßt sein mußte, die verursachte Mehrarbeit zu honorieren.

Was mir aber besonders am Herzen liegt, ist Ihnen klar zu machen, daß ich schon aus kaufmännisch praktischen Gründen den für das „Nachwort“ reservierten Stoff in irgend einer Form dem Werke einverleiben muß.2 In Anbetracht dessen, daß dieser Theil (den ich übrigens nicht als Nachwort sondern als organisch verbundenen III .h.3 letzten Abschnitt des praktischen Teiles geben will4) fast keine Notenbeispiele mit sich führt, u. sich dessen Drucklegung somit sehr rasch abwickeln kann, erlaube ich mir, noch einige Geduld mit mir u. meinem Werke zu haben. Ich bin überzeugt, daß dieser Satz alledem noch rechtzeitig vor Weihnachten wird erscheinen können, da das Konzept bereits fertig ist.

Was in musikalischen Schriften aller Art (Lehrbüchern, Führern, {2} Geschichtswerken, u. dgl.) in Deutschland u. sonst überall fehlt, ist eine Kritik der Kunstwerke auf Grund von kompositionellen Momenten, – u. was man zu lesen u. zu hören kriegt, ist kunstunkundiger Journalismus oder – so bei Künstlern u. Theoretikern – eine theoretisch gern protzende, wegen falscher Theorien aber ganz irregehende, bald kleinliche, bald devote Betrachtung. Nun scheint mir gerade jetzt, da der Dilletantismus der komponierenden ungeheu[e]re Kreise zieht, der Drang im deutschen Publikum nach Orientierung in den geschaffenen Werten am gespanntesten, wobei ich gar nicht untersuchen will, ob der Drang blos gewöhnliche Neugier oder höhere Teilnahme an der Kunst bedeutet: der Beweis davon liegt in der starken Nachfrage nach Büchern aller Art über Musik, die nicht wegzuleugnen ist. Daß sich aber diese Nachfrage gleichwohl nicht in einem ganz außerordentlichen buchhändlerischen Erfolg irgend eines bisher erschienenen Werkes ausgesprochen hat, liegt nicht am Publikum, sondern an den Werken, die, wie ich schon oben sagte, völlig unkünstlerisch u. naiv sind. So ungenügend sind die aus der Natur der Musik u. der Praxis unserer größten Meister gewonnenen {3} Abstraktionen u. Nutzanwendungen ausgefallen, daß man die Meister, wie z.B. Brahms, Beethoven zu Mahler, Reger, etc. heruntercompromittiert, ohne zu merken, daß die letzteren Dilletanten sind, die lange noch keine Künstler, geschweige “Meister“ sind.

Nun habe ich im Verlaufe des I u. II. Theiles meines Buches, indem ich stets den Weg zur Kunst suchte, oft genug einzelne Argumente wider den modernen Dilletantismus zu kreiren Gelegenheit gehabt, – d.h. ich habe mir selbst die Waffen geschmiedet, um den Kampf eröffnen zu können, u. so brenne ich denn begreiflicherweise darauf, von den Waffen Gebrauch zu machen. Oft genug wurde ich in Wien, Berlin, etc. eingeladen, meine Ablehnung des modernen musik. Treibens zu begründen, in Vorträgen, oder Essays, – ich habe alle Anträge abgelehnt, weil mir das Publikum im Zustand seines unvorbereiteten Hörens oder Lesens niemals hätte folgen können : nun habe ich endlich die Gelegenheit, das von mir ziemlich allgemein Erwartete, in organischer Form zum Nutzen des Publikums, der Künstler u. der Referenten bieten zu können, u. sollte diese einzige Gelegenheit {4} fallen lassen? Wie könnte ich das?! Ich halte es als meine moralische Pflicht, zu sagen, was ich weiß, u.darf vor Kosten u. sonstigen Rücksichten nicht zurückschrecken. Und wer weiß, ob nicht für die meisten Leser gerade der letzte Abschnitt die Hauptanziehung bilden wird?

In diesem Sinne bitte ich nochmals um ein klein wenig Geduld; in den nächsten Tagen schon werde ich mit etwa einem 1/3 des letzten Abschnittes, mit Titel des Buches u. der gewünschten Voranzeige aufwarten.

Mit vorzüglicher Hochachtung
Ihr ergeb.
[ sign’d: ] H Schenker

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 41–42 : 10-1-06" »

October 6, 1906

CA 44 : 10-6-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated October 6, 1906

[ not in Schenker’s hand: ] Schenker

[ in Schenker’s hand: ]
Wien, 6. 10. 06

Sehr geehrter Herr !

Ich danke Ihnen verbindlichst für Ihre so liebenswürdige Wahrung meines Interesses u. gerne folge ich Ihrem mir im Schreiben von [ sic ] 2. 10.1 gegebenen Rate, von Ihren Argumenten ganz überzeugt. In diesem Sinne sende ich zugleich Bg. 25 u. behalte die letzten 3 Bogen2 bis etwa Mitte nächster Woche. Es wird somit der rechtzeitigen Ausgabe des Werkes nichts mehr im Wege stehen. Ich werde es so einrichten, daß bis Ende dieses Monats das Werk complet gedruckt vorliegen kann,– schon mit dem dazugehörigen Index, an dem ich eben arbeite.

Was den für das Nachwort ursprünglich bestimmten Stoff anbelangt, so werde ich mir erlauben, ihn gemäß Ihrem w. Rathe im Schreiben vom 5. Juni 06, als besondere Schrift nachträglich ( u. zw. bis spätestens zur Ostermesse!) folgen zu lassen, u. eine darauf abzielende Bemerkung im Vorwort zu dem gegenwärtigen Buch anzubringen. Für einen Teil der Sachkundigen3 würde, wenn { verso } die kleinere Schrift nicht alsbald nachfolgen würde, die eigentliche, aktuelle Pointe4 fehlen, u. wie Sie richtig mir seinerzeit schrieben,5 dürfte der Nachtrag der geschäftlichen Wirkung zu[ corr ] Gute kommen.

Titel des Werkes u.s.w. werden ebenfalls in wenigen Tagen folgen.

Mit ausgez. Hochachtung
Ir ergeb.
[ sign’d: ] H Schenker

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 44 : 10-6-06" »

October 11, 1906

CA 46 : 10-11-06

Handwritten postcard from Schenker to Cotta, dated October 11, 1906

{ recto }
Korrespondenz-Karte
Mit bezahlter Antwort.

Absender:
H Schenker,
III, Reisnerstr. 38

An: J. G. Cotta’sche Buchhdlg Nachfg.
in Stuttgart
Deutschland

[postmarks:] WIEN / 11.X.?? XI– || STUTTGART / 12 X 83 / (55)

{ verso }
Sehr geehrter Herr !

Gestern gingen die letzten Revisionsbogen an Ihre Druckerei zurück,1 u. spätestens Ende dieser Woche folgen Titel u.s.w.2

M ausgez. Hochachtung
Ihr ergb.
[ sign’d: ] H Schenker
11. 10. 06

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 46 : 10-11-06" »

October 13, 1906

CA 47 : 10-13-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated October 13, 1906

[ not in Schenker’s hand: ] Schenker

[ in Schenker’s hand: ] Wien, 13. 10. 06

Sehr geehrter Herr !

Anbei übersende ich die gewünschte „Unterlage“,1 mit der Sie nach Belieben schalten wollen. Doch würde ich es für sehr wünschenswert halten, daß unter allen Umständen – die Reduction dieser Ankündigung mag ausfallen, wie Sie wollen2 – der Generalplan des ganzes [ sic ] Werkes mitgeteilt werde. Nach meiner Erfahrung dürfte die Ankündigung insbesondere des 3. Teiles (des Kontrapunkts) das Vertrauen zum anonymen Verfasser sehr heben u. somit auch geschäftlich von zweifellos günstiger Wirkung sein.

Auch der Titel des Werkes liegt diesem Briefe bei:

Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ir ergeb
[ sign’d: ] H Schenker

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 47 : 10-13-06" »

October 15, 1906

CA 48 : 10-15-06

Handwritten postcard from Schenker to Cotta, dated October 15, 1906

{ recto }
Korrespondenz-Karte.
Absender:
H. Schenker,
III., Reisnerstr. 38.

An Hr. J. G. Cotta’sche Buchhndlg Nchfg.
in Stuttgart
Deutschland

[postmarks:] WIEN / 15.X.06 – 5 || STUTTGART / 15 X 83 / (55)

{ verso }
Sehr geehrter Herr !

Ich ersuche höflichst um baldige Einsendung von Schleifen. Mit besten Dank
u. m. ausgez. Hochachtung
Ir erg.
[ sign’d: ] H Schenker
15. 10. 06.

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 48 : 10-15-06" »

October 26, 1906

CA 49 : 10-26-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated October 26, 1906

[ not in Schenker’s hand:] Schenker

[ in Schenker’s hand:]
Wien, 26. 10. 06

Sehr geehrter Herr !

Hiemit sende ich endlich als Abschluß den Namen- u. Citaten-Register ein.1 Ich bitte den Herrn Setzer dahin zu instruieren, daß die Namen der Autoren auf einer besonderen Linie weit links vorzustehen haben, damit man ihre alphabetische Anordnung leicht übersehe, u. das Nachschlagen dadurch erleichtert werde. Alsdann folgen, etwa 1 ½ Fingerbreiten nach rechts unten die Werke in der von mir gegebenen Ordnung.

Bei manchen Autoren finden sich noch am Schluße Textcitate, eingeleitet mit „auch S:“; diese müssen, da sie sich nicht auf die Werke, sondern auf den Autorennamen beziehen, um etwas nach links zurückgeschoben werden, jedoch nicht bis zum Autoreenrand, so daß dadurch 3 Kolumnen entstehen.

.|Autor ------------------
.|...........................|Werke ---------
.|............|“auch S.“|---------------
.|............|..............|

Mit ausgezeichneter Hochachtung
[ sign’d: ] H Schenker

[PTO]

{verso}
N.B. Außerdem liegen bei:
Bg. 28, 29.2
[Außerdem] „Inhalt.“3

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 49 : 10-26-06" »

November 3, 1906

CA 50 : 11-3-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated November 3, 1906

[ not in Schenker’s hand:] Schenker

[ in Schenker’s hand:]
Sehr geehrter Herr !

Beim Umbrechen der S. VII u. VIII (Vorwort)1 ist eine Zeile an unrichter Stelle zu stehen gekommen. Ich habe das[corr?] Inprimatur dennoch darauf gesetzt, weil ich nicht zweifle, daß der Herr Setzer – zumal ich hier darauf noch einmal aufmerksam mache2 – das Richtige finden wird.

Auch schien es mir optisch befriedigender, wenn auf dem Titelblatt die beiden [ del] „von einem Künstler“ umrahmende Parallelstriche wegfielen.3

Somit wäre dann meine Korrekturarbeit glücklich beendet!4

Mit ausgez. Hochachtung
Ir ergb
[ sign’d: ] H Schenker
3. 11. 06 .

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 50 : 11-3-06" »

CA 52 : 11-3-06

Telegram, dated November 3, 1906

[ telegram header:]
[ cut off ] [/] Leitung Nr. 4 [/] Telegramm Nr. ..........
Aufgenommen von Innsbruck [/] den 3/11 um 5 Uhr 20 M. N. [/] durch .......
cotta stgt = [/] Telegramm [/] Amt Stuttgart
Telegramm aus fr1 wien 49+214 13w 3 30 = .. um ...W.[ cut off ]

[ telegram message:]
bogen 28 doch laengst2 [ space ] bogen 29 und titelbogen heute abgegangen schenker =“

[B. VI.] 2a. [/] [Regie, Juni 05]

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005

Continue reading "CA 52 : 11-3-06" »

November 4, 1906

CA 53 : 11-4-06

Telegram, dated November 4, 1906

[ telegram header:]
(15) [/] Leitung Nr. 4 [/] Telegramm Nr. ..........
Aufgenommen von Innsbruck [/] den 4 /11 um 9 Uhr 40 M. .... [/] durch ....[ illeg ]
cotta stgt = [/] Telegramm [/] Amt Stuttgart
Telegramm aus wien 49+251 6 4 8 50 m = .. um ...Uhr. ... Min. ....

[ telegram message:]
duplikat express1 abgegangen schenker =“
B. VI. 2a. [ space ] Regie, Mai 06

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005

Continue reading "CA 53 : 11-4-06" »

November 22, 1906

CA 56 : 11-22-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated November 22, 1906

[ not in Schenker’s hand:] Schenker

[ in Schenker’s hand:]
Sehr geehrter Herr !

Sie dürften bereits im Besitze der laut Rechnung vom 10. d.M. auszge..enen[?] Summe sein, u. somit wäre dann Alles zu bestem Abschluß gediehen!1 Ich danke für die Einsendung der Exemplare, deren Ausstattung eine ganz würdige [i]st.2 Ohne daß ich sonst in Ihren Plan, die Rezensionsexemplare zu versenden, eingreifen wollte, würde ich nur für folgende Rezen[sions]leuten in Wien je ein Exemplar erbitten, u. zw.

H. Dr. Robert Hirschfeld, I., Canovagasse 33
Dr Julius Korngold, IV., Paniglgasse 19.4
Max Kalbeck, XVIII., Karl Ludwigstr. 765
Hans Liebstöckl, IX., Berggasse 306
Ludwig Karpath, IV., Frankenberggasse 37

[ the above five lines sidelined to right, with, not in Schenker’s hand:] ja!

Mit besten Dank u. vorzüglicher Hochachtung
[ sign’d: ] H Schenker
22. 11. 06.
[ not in Schenker’s hand: ] 26.11.06.gef.8

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 56 : 11-22-06" »

November 24, 1906

CA 58 : 11-24-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated November 24, 1906

Sehr geehrter Herr !

Ich vergaß in meinem Schreiben von gestern an Sie1 anzumerken, welchen Redactionen die betreffenden 5 Rezensenten gehören; um nur zu verhüten, daß nicht etwa 2 Exemplare an dieselbe Red. gelangen, erlaube ich mir hinzuzufügen, daß

H. Dr. Rob. Hirschfeld [–] der „Wiener xxx Zeitung
H. Dr. Julius Korngold [–] der „N. Fr. Presse
H. Max Kalbeck [–] dem „N. W. Tagblatt2
H. Ludwig Karpath [–] dem „N. W. Tagblatt2
H. Hans Liebstöckl [–] dem „Illustr. W. Extrablatt

angehören.

Mit ausgezeichneter Hochachtung
[ sign’d: ] H Schenker
24. 11. 06

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005

Continue reading "CA 58 : 11-24-06" »

December 3, 1906

CA 60 : 12-3-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated December 3, 1906

[ not in Schenker’s hand: ] 5. 11. 06 gef.

[ in Schenker’s hand: ]
Sehr geehrter Herr !

Noch möchte ich Sie höflichst ersuchen, ein Rezensionsexemplar an H. Prof. Richard Robert, Wien, IX. Berggasse 30 (namens der „Wiener Sonn- u. Montags-Zeitung“)1 gelangen zu lassen.

Ist ein Exemplar auch an die „Neue Freie Presse“ abgeschickt worden, oder wie ich bat, an deren Referenten, Dr. Julius Korngold?2

Mit bestem Dank
Zeichne hochachtungsvoll ergeben
[ sign’d: ] H Schenker
3. 12. 06

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar
© Transcription Ian D. Bent 2005

Continue reading "CA 60 : 12-3-06" »

December 27, 1906

CA 61 : 12-27-06

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated December 27, 1906

Sehr geehrter Herr !

Herr Eugen d’Albert, der liebenswürdige Vermittler unserer Beziehungen,1 erkündigt sich bei mir von Berlin aus nach meinem Buch. Würden Sie die Freundlichkeit haben, ihm ein Exemplar ehebaldigst zukommen zu lassen, u. zw. unter der Berlin Adresse: W. 9. Grand Hotel-Bellevue?2

Mit bestem Dank u. ausgez. Hochachtung
zeichne ergb
[ sign’d: ] H Schenker
27. 12. 06

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 61 : 12-27-06" »

January 8, 1907

CA 64 : 1-8-07

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated January 8, 1907

[ not in Schenker’s hand: ] Schenker 8/1

[ in Schenker’s hand: ]
Sehr geehrter Herr !

Besten Dank für die liebenswürdige Übermittlung der Lindau’r ’schen Karte.1 Indes bitte ich durchaus meinen Namen derzeit geheimzuhalten.2 Es müßte denn der ganz besondere Fall eintreten, daß die Person[?] des fragenden für die Sache selbst irgend relevant wäre, was aber voraussetzt, daß sie[ corr ] Ihnen gegenüber mindestens den eigenen Namen nennt. So wäre mir [z].B. jeder Musiker willkommen, der den Unterricht auf solche Basis stellen wollte u. könnte, u. aus diesem Grunde eine[?] Verbindung mit mir suchen würde. U.s.w.

Mit besten Dank die Karte zurück.

In ausgezeichneter Hochachtung
[ sign’d: ] H Schenker
8. 1. 07

© Heirs of Heinrich Schenker, with the permission of the Deutsches Literaturarchiv Marbach, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 64 : 1-8-07" »

March 8, 1907

CA 65 : 3-8-07

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated March 8, 1907

[ not in Schenker’s hand: ] Schenker 8/3

[ in Schenker’s hand: ]
Sehr geehrter Herr !

Wollen Sie die Freundlichkeit haben, an die Adresse des Komponisten Carl Goldmark, (Wien, VII., Neubaugasse 49),1 der mich selbst daran bittet, ein Exemplar meines Buches auf meine eignen Rechnung senden zu wollen.

Besten Dank.
Mit ausgez. Hochachtung
[ sign’d: ] Heinrich Schenker
8. 3. 07

[ not in Schenker’s hand: ]
/9.III 07 [/] gebr., 12.50/9 35. [/] 1, 200.

© Heirs of Heinrich Schenker, with the permission of the Deutsches Literaturarchiv Marbach, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 65 : 3-8-07" »

March 30, 1907

CA 66 : 3-30-07

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated March 30, 1907

[ not in Schenker’s hand: ] 27/2 [?]

[ in Schenker’s hand: ]
Sehr geehrter Herr !

H. Dr. Max Graf, Referent der „Österr. Rundschau“ in Wien1 ersucht mich, (nachdem das Blatt selbst ohne Erfolg bei Ihnen wegen meines Buches angesucht hat), Sie zu bestimmen, ein Rezensionsexemplar dem genannten Blatt zukommen zu lassen. Da die „öst. Rundschau“ ( Herausgeber Alfred [Fr.] v. v. Berger u. [?] Glossy|2 ) nicht ohne Ansehen bei uns, so wurde ich die Bitte des H. Dr. Graf unterstützen, sofern Sie noch aber Rezensionsexemplare verfügen.

Bestens dankend zeichne
Hochachtungsvoll ergeben
[ sign’d:] H Schenker
30. 3. 07

© Heirs of Heinrich Schenker, with the permission of the Deutsches Literaturarchiv Marbach, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 66 : 3-30-07" »

September 13, 1907

CA 68 : 9-13-07

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated September 13, 1907

[ not in Schenker’s hand, ink: ] Schenker [ pencil: ] 13/9

[ in Schenker’s hand: ]
Sehre geehrter Herr !

Besten Dank für Sendung vom 5. d.M.1 In Wien rüsten die “Herren von der Presse“ zu feulletons über den Band I|2; aller Wahrscheinlichkeit nach werden sie sehr entusiastisch[ corr ], aber darum doch in der Sache selbst verfehlt sein. Indessen ist gegen „Zeitung“ kein Kraut gewachsen; man ...[?] den seite[?] auch schon von Königen u. Staatsmännern verhätschelten Journalisten überlassen, sich mit ihrer Ignoranz abzufinden, so gut sie es vermögen.

Daß in Deutschland die Riemannschule nicht reagiert, ist klar. Beinahe ist es so weit gekommen, daß wer sich auch nur des Notensystems u. der Schlüssel bedient, eines Plagiats an Riemann schuldig macht. Hat doch Letzteres den toten Tuille|3 eines „unlauteren Wettbewerbes“ öffentlich geziehen, weil er irgend einen Punkt[?] – überdies in falscher Auffassung[ corr ] – mit ihm gemein hatte. Und solche Anklagen hat Riemann schon mehrere Male erhoben.

Mir selbst ist das freilich alles gleichgültig. Sehr bald überreiche ich Ihnen den Bd. IIContrapunkt{2} der schon wegen seines Stoffes, einem wirklichen Lehrbuche ähnlicher sieht als Bd. I; so daß in absehbarer Zeit die Pointe: „der Niedergang der Composition_“ als _Band III (statt des früher geplanten „Nachwortes“)4 über die Wirkung der „N. Th. u. Fants.[“] wird entscheiden können. Ich bin fest überzeugt, daß Bd III nicht vergebens geschrieben sein wird.

Glücklicherweise kann sich auch der Druck der Bd II fließender gestalten, so daß mir wenig Zeit darüber verloren gehen wird.

Mit ausgez. Hochachtung
[ sign’d: ] H Schenker
13. 9. 07
Wien

© Heirs of Heinrich Schenker.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 68 : 9-13-07" »

December 16, 1907

CA 71 : 12-16-07

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated December 16, 1907

[ not in Schenker’s hand: ] 16/12 [/] Schenker

Sehr geehrter Herr !

In Erwiederung [ sic ] Ihres w. Schreibens vom 12. d.,1 für das ich hiermit herzlichst[?] danke, erlaube ich mir Ihnen mitzuteilen, daß ich Ihnen gegenüber zwar seinerzeit [ corr ] eine Lüftung des Pseudonyms|2 zugestanden habe, sobald sachliches Interesse in Frage kommen sollte, daß ich aber durch ein besonderes Moment augenblicklich doch noch gehindert bin, meinen Namen bekanntzugeben. Sobald dieses Moment vorüber sein wird —, u. der Zeitpunkt kann nicht mehr fern sein — werde ich mir erlauben, mich H. Dr Grunsky mit umso größerem Vergnügen zur Verfügung zu stellen, als ich ja den Ernst seiner Arbeiten, die ich meistenteils zu kennen glaube, schätzen gelernt habe. Wollen Sie nur die Güte haben, H. Dr. Grunsky im Namen des3 Verfassers der „N. m. Th. u. Ph.“ um ein klein wenig Geduld zu bitten ? Besten Dank für Ihre Mühe.

Ich vermute, daß auch Ihrem Verlag die ausführliche {2} in Otto Tesomann’s[?] „Allg. Musik-Zeitung,“ Berlin, No. 38 vom Dozenten[ corr ] Dr._ Max Burckhardt_ verfaßte Kritik bekannt geworden ist.4 Sie fiel – ich gestehe es – über.....erten[?] gut u. ehrend aus : besonders die Confrontation mit Prof Riemann, dem gefährlichtsten Musik-Bazillus in Deutschland tat gut.

In allernächsten Zeit sende ich das Manuscript des „Cp“ ein, u. hoffe ich damit, den wenigen bereits gewonnenen Freunden eine viel, viel größere Freude zu machen, als mit Bd. I.

Nochmals besten Dank für Sendung u. Mühe.

Mit ausgez. Hochachtung
[ sign’d: ] H Schenker
16. 12. 07

Beibringend Brief H. Dr Grunsky.

© Heirs of Heinrich Schenker, with the permission of the Deutsches Literaturarchiv Marbach, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 71 : 12-16-07" »

January 3, 1908

CA 73 : 1-3-08

Handwritten postcard from Schenker to Cotta, dated January 3, 1908

{recto}
Korrespondenz-Karte
Absender:
Dr. H Schenker
III., Reisnerstr. 38
An die J. G. Cotta’sche [/] Bchh. Nfg.
Stuttgart
Deutschland

[ postmark: ] WIEN | 3.I.08 | 38

{verso}
An J. G. Cottasche Bchh. Nfg.

Werden Sie, sehr geehrter Herr, die Freundlichkeit haben, mir gegebenenfalls die Kritik H. Dr. K. Grunsky’s gekommen lassen zu werden,1 damit ich erfahre, bis zu welchen Grade er meinen Ausführungen zu folgen in der Lage war? Ich weiß nämlich nicht, wohin[?] H. Dr. Gr. die Kritik zu plazieren gedenkt.

Mit besten Dank
Ihr ergebener
[ sign’d: ] H Schenker
3. 1. 08

[ written across lower part of card in different hand: ]
4. I. 08/gef.

© Heirs of Heinrich Schenker, with the permission of the Deutsches Literaturarchiv Marbach, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 73 : 1-3-08" »

January 16, 1908

CA 74 : 1-16-08

Handwritten postcard from Schenker to Cotta, dated January 16, 1908

{recto}
Korrespondenz-Karte
Absender[:]
H Schenker
III Reisnerstr. [/] 38
Wien
[ sideways, not in Schenker’s hand: ] Schenker 16/1

[An:] Die J. G. Cotta’sche [/] Bchhd. Nfg.
Stuttgart
Deutschland
[ postmark: ] WIEN | 16. I. 08 | 3a || STUTTGART | 17. [ illeg ]

{verso}
Sehr geehrter Herr !

Wollen Sie die Freundlichkeit haben, ein Exemplar meiner „N. Th. u. Ph.“ [ sic ] auf meiner Rechnung an die Adresse: Prof. Ferruccio Busoni, Wien, Kärntnerring 1. Hotel Bristol, senden zu wollen, wenn möglich, umgehend!

Mit besten Dank u. ausgez. Hochachtung,
[ sign’d: ] H Schenker
16. 1. 08

[ in another hand, in pencil: ]
ebd.[?] [/] 17/I 08

© Heirs of Heinrich Schenker, with the permission of the Deutsches Literaturarchiv Marbach, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 74 : 1-16-08" »

February 8, 1908

CA 75 : 2-8-08

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated February 8, 1908

[ not in Schenker’s hand: ] Schenker 8/2

[ in Schenker’s hand: ]
Sehr geehrter Herr !

Sie würden mich sehr verpflichten[ corr ], u. dem Bd. I. einen großen Dienst erweisen, wenn Sie ein Exemplar als Rezensionsexemplar an die Redaction des „Beethoven-Jahrbuches“ per Adresse : Dr. Theodor von Frimmel, Wien, IV., Schlüsselgasse 3 senden wollten.1

H. Dr. Frimmel ist der bekannte Beethoven-Forscher, hat sich vielfach als Anhänger von mir bereits erwiesen, u. will im II. Jahrgang {verso} des eben von ihm redigierten Beethoven-Jahrbuches die vielen auf Beethoven bezüglichen Stellen meines Buches excerpieren.2

Bei der Verbreitung der Arbeiten H. Dr. Frim[m]el’s kann das für meine Arbeit nur von Vorteil sein.

Mit besten Dank
u. ausgez. Hochachtung
[ sign’d: ] H Schenker
8. 2. 08/Wien.

© Heirs of Heinrich Schenker, with the permission of the Deutsches Literaturarchiv Marbach, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 75 : 2-8-08" »

April 24, 1908

CA 76 : 4-24-08

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated April 24, 1908

[ not in Schenker’s hand: ] Schenker

[ in Schenker’s hand: ]
Wien, 24. 4. 08

Sehr geehrter Herr !

Wollen Sie die Freundlichkeit haben, ein Exemplar meiner “Th. u. Ph.“ auf meine Rechnung an das „Archiv der Gesellschaft der Musikfreundein Wien zu senden, dessen Archivar, H. Dr. Mandyczewsky mich darum ersucht hat.1 – Wenn ich bis jetzt das Manuscript des „Contrapunktes“ noch nicht eingesandt habe, so hat dies [ corr ] darin seinen Grund, daß ich plötzlich alle meine Zeit u. Kraft einer II. Auflage eines in der hiesigen „Universal-Edition“ vor nicht langer Zeit erschienenen Werkchens ( „Beitrag zur Ornamentik“ ) zur Verfügung stellen mußte, u. die Veranstaltung eben der II. Auflage durchaus keine Verzögerung erleiden durfte.2 In wenigen Tagen kehre ich zum „Cp.“ zurück, wo nur die letzten Bogen zu revidieren sind.

Nur nun eine Bitte um Ihren Rath. H. Dr. Th. v. Frimmel bat mich mehrmals dringend um xxx einem ersten eröffnenden Aufsatz des II. Jahrganges seines „Beethoven-Jahrbuches“ (Verlag, G. Müller, München). Für eben diesen Jahrgang {2} bereitet Dr. Frimmel selbst sehr umfassende Auszüge aus meinem 1. Band.3 Ich schlug dem genannten Herausgeber, der
als Beethoven-Forscher vielleicht auch Ihnen bekannt sein dürfte, einen Aufsatz über den Anfang der V. Symphonie von Beethoven vor, der im 2. Band meiner „Th. u. Ph.“ im Rahmen eines contrapunktischen Problems seinen bestimmten Platz bereits seit langem inne hat. Nun, kann dieses dem 2. Bande irgend schaden? Oder ist es am Ende von Vorteil, wenn ein Abschnitt aus einem demnächst erscheinenden größeren Werke in einem so regardierten Jahrbuch, wie es das frimmel’sche ist wiedergegeben wird?

Besten Dank im Vorhinein4 für alle Mühewaltung.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ir ergb.
[ sign’d: ] H Schenker

© Heirs of Heinrich Schenker, with the permission of the Deutsches Literaturarchiv Marbach, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005

Continue reading "CA 76 : 4-24-08" »

June 5, 1908

CA 79 : 6-5-08

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated June 5, 1908

[ not in Schenker’s hand: ] Schenker
[ in Schenker’s hand: ]
Sehr geehrter Herr !

Ich sehe ein, daß sich die Anonymität nicht mehr gut aufrechterhalten läßt;1 auch signiere ich den „Cp.“ (den Sie, sofern nicht wieder irgend eine bedeutendere Störung dazwischen kommt, in kürzester Frist haben sollen) bereits mit vollem Namen. Wollen Sie daher H. R. M. Breithaupt (nicht Breithausen, wie Sie schrieben), dem Autor des sehr bekannt gewordenen Werkes über die Technik des Klavierspiels2 meine Adresse u.s.w. angeben. Es wird mich interessieren, mit ihm in Verbindung zu treten.

Für Ihre Mühe besten, besten Dank
Ir egeb
[ sign’d: ] H Schenker
5. Juni 08.
Wien —

© Heirs of Heinrich Schenker with the permission of the Deutsches Literaturarchiv Marbach, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 79 : 6-5-08" »

September 13, 1908

CA 80 : 9-13-08

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated September 13, 1908

Wien, 13. 9. 08
17. 9. [ not in Schenker's hand? ]

Sehr geehrter Herr !

Indem ich den Erhalt Ihrer Geldsendung dankend bestätige, theile ich Ihnen mit, daß ich das Manuscript des Kontrapunktes nun endlich fertiggemacht habe, u. augenblicklich damit beschäftigt bin, die Kontrapunktischen Aufgaben einzufügen. Es kann kaum mehr länger als 8–10 Tage dauern, bis ich auch diese Arbeit beende, u. spätestens 25th d.M. erhalten Sie das Mcpt. bis auf die Einleitung.

Sie werden dann selbst zu urteilen haben, ob der Band noch zu Weihnachten herauskommen könnte, was doch immerhin wünschenswert wäre. Wäre nicht die leidige II. Auflage einer früheren Arbeit von mir {verso} in die Quere gekommen, die so viel Monate in Anspruch nahm, schon längst wäre vielleicht auch der Druck abgeschlossen. Dieser durfte diesmal sehr glatt u. leicht verlaufen, dank der Beschaffenheit des Stoffes selbst.

Wollen Sie die Freundlichkeit haben, an die Adresse: Frau Dr. Sophie Guttmann in Sereth, Bukovina,1 den Bd. I auf meine Rechnung senden.

Mit bestem Dank
zeichne hochachtunsvoll ergeben
[ sign’d: ] H Schenker

© Heirs of Heinrich Schenker, with the permission of the Deutsches Literaturarchiv Marbach, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 80 : 9-13-08" »

September 23, 1908

CA 82 : 9-23-08

Postcard from Schenker to Cotta, dated September 23, 1908

{recto}
Korrespondenz-Karte
Absender:
H Schenker
Wien, III,
Reisnerstr. [/] 38
An die
J. G. Cotta’sche Bhd-Nfg
Stuttgart
Deutschland

[ postmarks: ] Va WIEN ... | 23. IX. 08—6 | 3a || STUTT[GART] | 24. I[X.08] | (6.3..)

{verso}
Sehr geehrter Herr!

Ich habe soeben das Mnspt. abgeschickt, damit die Arbeit anfangen könne[?]. In einigen Tagen folgt noch einiges samt Brief.

Mit ausgezeichneter Hochachtung
[ sign’d:] H Schenker
23. IX. 08
26. 9. [ not in Schenker's hand? ]

[ not in Schenker’s hand: ] empng.[?]. 26. IX. (Mscr-Schr)

© Heirs of Heinrich Schenker, with the permission of the Deutsches Literaturarchiv Marbach, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 82 : 9-23-08" »

September 27, 1908

CA 84 : 9-27-08

Handwritten postcard from Schenker to Cotta, dated September 27, 1908

{recto}
Korrespondenz-Karte
Absender:
H Schenker
III, Reisnerstr. [/] 38

An die
J. G. Cotta’sche Bhd Nfg
Stuttgart
Deutschland

[postmarks: ] ... WIEN ... | 27. IX. 08—.. | 9a || STUTTGART | 28. IX.08 | (63) ||

{verso}
Sehr geehrter Herr!

In der Hast des Absendens1 vergaß ich zu bemerken, daß die blauen Striche einen kleineren Druck (ähnlich wie die Anmerkungen in Bd. I ) zu bedeuten haben. Und wie gesagt, in wenigen Tagen folgt noch ein Manuscriptteil2 mit einigen Erläuterungen.

Mit ausgez. Hochachtung
[ sign’d: ] H Schenker
[ 2]7. 9. 08

[ not in Schenker’s hand: ] Ms. 39 9.[?] in d. [/] Setzerei z. ......[?] d. [/] Umfangs.

© Heirs of Heinrich Schenker, with the permission of the Deutsches Literaturarchiv Marbach, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 84 : 9-27-08" »

October 8, 1908

CA 85 : 10-8-08

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated October 8, 1908

Sehr geehrter Herr !

Die Anforderungen, die die Saison1 an mich, als praktischen Musiker u. Lehrer, stellt, sind augenblicklich so stark u. dringend, daß es mir schwer fällt, die ursprüngliche Absicht, Ihnen den Rest des Werkes jetzt schon zukommen zu lassen, auszuführen.2 Ich habe mich daher entschlossen, Ihnen folgenden Vorschlag zu machen: Wir lassen zu Weihnachten das bisher bei[ corr ] Ihnen erliegende Material sammt einer in[ corr ] wenigen Tagen fertigzustellenden „Einleitung“ als ersten Halbband des „Kp.“ erscheinen, während der zweite, kleinere Halbband (das allerdings mir einiger Ergänzungen u. der Aufgaben bedarf) im Laufe des Winters, spätestens Ostern, auf den Mark gebracht werden könnte.3 Nur wurde ich Sie für den Fall, daß Sie damit einverstanden wären, bitten, mir zu gestatten, daß ich die Kosten erst nach Abschluß des II Halbbandes in einer Summe erstatte. Der Grund ist einfach der, daß das Werk, wie Sie vielleicht vermuten, nicht auf Rechnung des Autors, eines bescheidenen Musikers, {verso} sondern eines Gönners in Szene gesetzt wurde, den ich indessen nicht überflüssigerweise mit Theilzahlungen heimsuchen möchte.

Wie gesagt, folgt die Einleitung in wenigen Tagen, wenn Sie dem Plane zustimmen.

Ihrer frndl. Antwort entgegensehend
zeichne hochachtungsvoll ergebenst
[ sign’d: ] H Schenker
8. 10. 08.

© Heirs of Heinrich Schenker, with the permission of the Deutsches Literaturarchiv Marbach, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 85 : 10-8-08" »

October 12, 1908

OJ 5/6, [2] : 10-9/13-08

Handwritten draft of letter from Schenker to Cotta, undated; draft of CA 87, therefore between October 9 and October 13, 1908 inclusive

Sehr geehrter Herr !

Ich beeile mich Ihnen herzlichst für Ihren liebenswürdigen Rat zu danken, dem ich mich ohneweiters füge. Auch ist[?] es mir [ corr from nicht?] selbst damit ruhiger. Es war nur das Drängen der Freunde, die an den Weihnachtstermin dachten, u. denen [ corr from dem?] ich, gegen meine Gewohnheit, nachgegeben habe.

Und nur zur völligen Klarstellung, das Textliche des Werkes ist auch in den weiteren Abschnitten, sogar den kleinen Anfang eingeschlossen, fertiggestellt [ corr ]. Nur die Aufgaben fehlen noch. Nach der Erfahrung, die ich mit dem Eintragen von Aufgaben, in den Abschnitten 1 u. 2 gemacht habe, sah ich ein, daß ich sie in der weiteren Abschnitten nicht vor einem Monat hätte fertigstellen können, – so viel Zeit nimmt einfach das rein Mechanische des Notenschreibens in Anspruch, worin ich leider nicht vertreten werden kann, auch nicht will {2} (die Aufgaben werden, je später in das Werk hinein, desto notenreicher). So lange ich also an den Weihnachtstermin dachte, mußte ich erkennen, daß das ganze Werk unmöglich zu beenden wäre vor Ende Oktober, u. da entstand aber die Idee des Halbbandes.

Entfällt nun aber die Rücksicht auf den Termin, so wird es mir ein Leichtes sein, binnen der nächsten Wochen in Ruhe die Aufgaben der nächsten Abschnitt einzufügen.

Gleichwohl möchte ich bitten, daß sich Ihre Druckerei bald des Manuscriptes mit Fleiß annehmen möchte. Denn ehe ich zum 3. Band, der Pointe des ganzen [ corr ] Werkes, aushole, muß [ corr ] eine kleine Pause der Ruhe u. Sammlung für Frühling u. Sommer gewinnen, da ich seit ungefähr 7 bis 8 Jahren nicht dazu gekommen bin eine Ruhe zu genießen vor lauter – Bach, Händel, (für die Universal-Edition ), Harmonielehre u. {3} Contrap. u. Konzerten wohl. Es wäre mir sehr lieb, wenn der Band spätestens vor März oder April herauskommen könnte.

[ no valediction ]

© Heirs of Heinrich Schenker.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "OJ 5/6, [2] : 10-9/13-08" »

October 13, 1908

CA 87 : 10-13-08

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated October 13, 1908
For draft, see OJ 5/6, [2]

Sehr geehrter Herr !

Ich beeile mich, Ihnen herzlichst für den liebenswürdigen Rat zu danken, dem ich mich ohneweiters auch folge.

Zur völligen Klarstellung sei aber folgendes erwähnt: das Textliche des Werkes ist auch in den weiteren Abschnitten, selbst den kleinen Anfang eingeschlossen, bereits fertiggestellt. Nur aber die Aufgaben fehlen ab III. Abschnitt. Nach der Erfahrung indessen, die ich mit dem Eintragen der Aufgaben in den Abschnitten I u. II (die bei Ihnen erliegen[?]) gemacht habe, sah ich bald ein, daß ich die übrigen Aufgaben kaum vor einem Monat würde fertiggestellt haben können – so viel Zeit nimmt einfach das rein Mechanische des Notenschreibens in Anspruch, worin ich leider weder vetreten werden kann, noch will. (Werden doch die Aufgaben, ja tiefer in das Werk hinein, desto notenreicher!) So lange ich an den Weihnachtstermin dachte, mußte ich daher erkennen, daß das ganze Werk unmöglich vor Ende October zu beenden gewesen wäre, u. so entstand die Idee des Halbbandes.

{2} Da nun aber, einer besseren Erwägung zu folge, die Rücksicht auf den Weinachtstermin entfällt, so wird es mir nun ein Leichtes sein, nunmehr in Ruhe im Verlaufe der nächsten Wochen die Aufgaben einzutragen, die ja zumTheil auch citierte sind.

Gleichwohl muß ich bitten, daß sich Ihre Druckerei mit Fleiß das Mscrp. bald annehmen möchte. Denn ehe ich zum Bd. III, der eigentlichen Pointe des Werkes, „dem Niedergang der Kompositionskunst“ aushole, will ich eine kleine Pause der Ruhe u. Sammlung (Frühling u. Sommer) einschalten, da ich seit etwa 7–8 Jahren vor lauter Aufgaben: Bach, Händel-Ausgaben für unsere1Universal Edition,“ „Ornamentik,“ Harmonielehre, Kontrapunkt, Konzerten u. Unterricht u. sonstiger Production fast gar nicht dazu gekommen bin, ein klein wenig auszurasten.2 In diesem Sinne würden Sie mich also sehr verpflichten, wenn Sie es möglich machen konnten, daß der Band II|3 spätestens in März oder April herauskommen.

Mit ausgezeichtneter Hochachtung
[ sign’d: ] H Schenker
13. 10. 08.

© Heirs of Heinrich Schenker.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 87 : 10-13-08" »

October 17, 1908

CA 89 : 10-17-08

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated October 17, 1908

Sehr geehrter Herr !

Ich beeile mich, Ihnen gegenüber noch einmal ausdrücklich die übrigens schon mehrmals erwähnte Bestimmung des Vertrages vom Dezember 1905 zu bestätigen,1 wonach2 ich die Kosten auch des II Bandes meines Werkes zu tragen habe.3

Für das in Aussichtstellen des Bandes für März, oder April danke ich bestens.

Mit ausgezeichneter Hochachtung
[ sign’d: ] H Schenker
17. 10. 08.

© Heirs of Heinrich Schenker, with the permission of the Deutsches Literaturarchiv Marbach, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 89 : 10-17-08" »

January 4, 1909

CA 91 : 1-4-09

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated January 4, 1909

Sehr geehrter Herr !

Ich habe es so kommen gesehen,1 konnte aber wegen einer vis major,2 der Erkrankung meiner Mutter, nichts dagegen machen. In 3–4 Tagen erhalten Sie aber ein stattliches Packet Fahnen zurück.

Mit ausgez. Hochachtung
Ergeb.
[ sign’d: ] H Schenker
4. 1. 09.

© Heirs of Heinrich Schenker.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 91 : 1-4-09" »

April 8, 1909

CA 94 : 4-8-09

Handwritten postcard from Schenker to Cotta, dated April 8, 1909

{recto}

[Sender:]
H Schenker
III., Reisnerstr [/] 38
Wien

An
Die J. G. Cotta’sche Bchdg Nfg
Stuttgart
Deutschland

{verso}
Sehr geehrter Herr ! Es fällt mir auf, daß vielleicht seit 1–2 Wochen nichts aus Ihrer Druckerei an mich gekommen ist; ich frage daher, ohne Absicht des Urgierens oder dgl., an, ob nicht irgend eine Sendung in Verlust geraten1 wäre. Ich frage also[?] nur aus Vorsicht. — Ist Ihnen inzwischen auch die angenehme Besprechung meines Bd. I in Dr. Frimmels ‚_Beethoven_-Jahrbuch’ II bei G. Müller i[n] München (S.338)2 bekannt geworden?

Hochachtungsvoll ergeben
[ sign’d: ] H Schenker
8 4. 09

© Heirs of Heinrich Schenker.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 94 : 4-8-09" »

May 26, 1909

CA 96–98 : 5-26-09

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated May 26, 1909

Sehr geehrter Herr !

Der Abschluß des ersten Abschnittes – Mitte des Bg. 10|1 – giebt mir Gelegenheit, eine alte Frage2 neuerdings aufzurühren: ob es nicht doch zweckmäßig wäre, den Bd. II in zwei Halbbänden, oder gar in 4 Lieferungen erscheinen zu lassen, in welch letzterem Falle es nämlich schon den ersten Abschnitt allein hinauszuschicken wünschenswert wäre. Indem ich vorausschicke, daß ich unter allen Umständen Ihren Entschluß als maßgebend erkennen u. Ihren Rath aufs dankbarste annehmen werde, will ich nur einige Momente anführen, die mich zur Erneuerung des Vorschlages bestimmen.

Wie beiliegende Notiz aus der „N. Fr. Presse“ vom 23. d.M.3 zeigt, ist ein älteres Werk von mir in den Lehrplan der neuen K. K. Akademie4 aufgenommen worden, was auch ich selbst erst aus der Notiz erfahre. Diesen Erfolg, der still u. ohne Presse heraufkam, möchte ich höhe insofern höher eingeschätzt wissen, als ich in steter Fehde mit allen maßgebenden Beamten u. Musikern lebe, oder mindestens in Rufe bin, von meinen {2} scharfen Ansichten nichts zu opfern. Auch jenes opus enthält eine Menge Ausfälle u. dennoch war die Sache stärker, als die Rücksicht auf den Ruf der Lehrer.5 (Das Büchlein ist übrigens auch an ausländischen Konservatorien eingeführt.) H. Director Bopp, den ich persönlich gar nicht kenne, is ein starker Anhänger meiner Lehre, wie mir das der Direktor unserer „Universal-Edition“ schriftlich,6 u. der bekannte Komponist Prof. Heuberger mündlich zu bestätigen Gelegenheit hatten.7 Der erste Band, die Harmonielehre, hat auf ihn so starken Eindruck gemacht,8 daß er meiner Kritik der alten Kirchentonarten folgend, nach Möglichkeit bei den noch nach Bellermann’s Kontrapunkt|9 abgierenden KontrapunktsLehrern seiner Anstalt den Unterricht in den Kirchentonarten zu reduzieren sucht. Er war es auch, der indirekt durch den Leiter der „Universal Edition“ eine neue Ausgabe des „Wohltemperierten Klaviers“ von J. S. Bach|10 mit Erläuterungen bei mir bestellte, (ähnlich wie Bülow’s Ausgabe der Beeth.’schen Sonaten in Ihrem Verlage11), – eine Aufgabe, die wohl zum ersten Mal zu lösen wäre. Entsprechend der großen, intensiven Arbeit stellte ich die Forderung eines hohen Honorars, das der Verlag – trotz der Bestellung des Direktors der Akademie – nicht zu zahlen in der Lage war,12 u. da stellte ich den Gegenvorschlag, {3} ein einzelnes Werk, ein viel, – aber[ corr ] ebenso regelmäßig schlecht gespieltes Konzertstück von S. Bach, die „chromatische Fantasie“ mit Erläuterungen neuer Art hinausgeben zu dürfen.13 Leider besitzt unsere “Universal-Edition“ nicht weniger als 3 Ausgaben desselben Werkes: von Bülow, Busoni, u. Röntgen,14 so daß sie meinen Vorschlag nicht acceptieren konnte, u. wir uns erst bei einen anderen Auftrag zu einigen konnte in der Lage waren. Dazu kommt, daß eine im Herbst vorigen Jahres[ corr ] in der „U.E.“ ausgegebene pseudonyme Arbeit von mir so starken Erfolg hatte, daß binnen 3 Wochen in Wien allein 300 Exemplare verkauft wurden u. nach 2 Monaten bereits eine 2. Auflage erscheinen müßte.15 (Auch eine französische u. englische Ausgabe sind in der „N. Fr. Presse“ angekündigt worden). Ich will nun mit all dem sagen, daß der Boden für meinen Bd. II immerhin ein sehr günstiger zu nennen ist.

Ich kann es als sicher voraussagen, daß der Bd. II, – da er völlig vom schwierigen Bd. I verschieden u. als Lehrbuch mit Aufgaben (auch für den Selbstunterricht) durchgeführt ist, – alle Lehrbücher dieser Disziplin schlagen wird. Insbesondere ist es ein neuer Stoff, der von den Lehrern so heiß erwartet wird: „die Über-{4}gänge zum freien Satz.“16 Hier am Ende des strengen Satzes war die Verlegenheit der Lehrer am größten, wie der Schüler nun[?] in den freien Satz hinüberzuführen wäre. Mit größter Sorgfalt habe ich nun gerade diesen wichtigsten Abschnitt herausgearbeitet, mit vielen Aufgaben versehen, u.s.w.

So viel also von den psychologischen Momenten, die ein Erscheinen des Werkes in Lieferungen möglich machen könnten. Aber noch entscheidender erscheinen wenigstens mir die rein technischen Gründe. Bedenke ich, daß wegen der vielen, des Lehrzweckes aber unentbehrlichen Aufgaben, das Werk zunächst blos im Umfange des Ihnen zuzukommenen Manuscriptmateriales schon allein an 500–550 Seiten betragen wird, u. dann noch der 3-, 4-Satz (allerdings wesentlich kürzer), u. die “Übergänge zum freien Satz“ (stattlicher Abschnitt!), sowie endlich der „Freie Satz“ selbst mit sehr wichtigen Erörtungen (noch stattlicher) sammt Epilog zu folgen haben werden, so neige ich zu glauben, daß das ganze Material in einem Bande kaum vereinigt werden kann. Und gerade in dieses Werk, das sicher das Hauptwerk über {5} Contrapunkt bleiben wird, möchte ich alle Liebe des Künstlers zu seinen Material hineintun, eine Liebe, mit der ich heute so ziemlich allein bin. Vielleicht gelingt es mir doch die Prophezeiungen des H. Prof. Rudorff aus Berlin zu erfüllen, der meint, ich könnte, wenn ich so fortfahre, der neuen Jugend das bringen, was seinerzeit Winkelmann|17 im XVIII. Jahrh. gebracht hat: eine Erlösung von der Unkunst zur Kunst unserer Meister. Auf dem solid durchgeführten Kontrapunktsband mich stützend, werde ich leichter haben, den „Niedergang der Komposition18 hineinszuschleudern.

Ich denke, ich möchte das Alles zur Begründung meines Vorschlages sagen, – wenn ich auch gestehe, daß es mir über mich selbst zu sprechen nicht gerade angenehm fiel, (da ich weder Sänger noch Dirigent bin) u. ich am liebsten Ihnen Briefe u. Zuschriften an mich statt meiner eigenen Worte geschickt hätte.

Indem ich zum Schluß vermelde, daß ich den eventuell kritischen Bg. 10 gestern retour schickte, zeichne ich in Erwartung einer gef. Auskunft

Ihr hochachtungsvoll
ergebener
[ sign’d: ] H Schenker
26. 5. 09.

© Heirs of Heinrich Schenker, reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 96–98 : 5-26-09" »

June 3, 1909

CA 102 : 6-3-09

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated June 3, 1909

Sehr geehrter Herr !

Herzlichen Dank für Ihre Entscheidung bezüglich der Teilung des Bandes.1 Ich will, da es ja im Interesse der Arbeit selbst gelegen, Alles aufbieten, um Ihren Winken folge zu leisten. Da ich Anfang nächster Woche den letzten Rest der Fahnen einzusenden hoffen darf, so wären mir neue Fahnen überaus willkommen.

Heute sandte ich Bg. 10 mit Imprimatur retour, Bg. 12 u. weitere Fahnen schloß ich an.2 Leider ist mir – zum 1ten Mal ist es vorgekommen – Bg. 11 ( Revision ) in beiden Exemplaren in Verlust geraten, was ich umsomehr zu bedauern habe, als ich die Arbeit der Correktur schon fertig hatte. Ich bitte Sie also Ihre Druckerei zu veranlassen, daß ein anderes Exemplar des Bg. 11 mir zugeschickt werde. Nochmals dankend zeichne

Hochachtungsvoll ergeben
[ sign’d: ] H Schenker
3. 6. 09

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar..
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 102 : 6-3-09" »

July 7, 1909

CA 103 : 7-7-09

Handwritten postcard from Schenker to Cotta, dated July 7, 1909

{recto}
[Absender:]
H Schenker
Steinach i. Tirol

An die
J. G. Cotta’sche Bchg. Nf.
Stuttgart
Deutschland
[ postmark: ] STEINACH [/] 7.VII.09 [/] IN TIROL

{verso}
Sehr geehrter Herr! Ich erlaube mir hiemit, die Adresse meines Sommeraufenthaltes bekanntzugeben,1 u. Sie zu ersuchen, mir hierher Fahnen, Revisionen u.s.w. gelangen zu lassen.

Mit bestem Dank u. ausgezeichneter
Hochachtung
[ sign’d: ] Heinrich Schenker
7. 7. 09 Steinach a/ Brenner [/] in Tirol

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 103 : 7-7-09" »

August 30, 1909

CA 104 : 8-30-09

Handwritten postcard from Schenker to Cotta, dated August 30, 1909

{recto}
[Absender:]
H Schenker
III., Reisnerstr. [/] 38

An die
J. G. Cotta’sche Bchdg. Nf.
Stuttgart
Deutschland
[ postmark: ] WIEN [/] 30.IX.09 [/] * C *

{verso}
Sehr geehrter Herr! Hiemit theile ich mit, daß ich wieder in Wien eingetroffen, u. alsbald die Korrekturen der mir nach Steinach zugekommenen Fahnen einsenden werde.

Mit ausgezeichneter Hochachtung
[ sign’d: ] Heinrich Schenker
30 August 09

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 104 : 8-30-09" »

October 27, 1909

CA 105 : 10-27-09

Handwritten postcard from Schenker to Cotta, dated October 27, 1909

{recto}
[Absender:]
Dr H Schenker
III., Reisnerstr. 38

An die
J. G. Cotta’sche Bchd Nfg
Stuttgart
Deutschland
[ postmark: ] WIEN 43 [/] 27.X.09

{verso}
Sehr geehrter Herr!

Soeben sind irrtümlicherweise an mich gelangt die Korrekturen von Held, „Das Arbeitsverhältnis im Nürnberger Handwerk“ Bg. 6, die ich selbstverständlich heute zur Post an Sie retourniere. Vielleicht ist an H. Held umgekehrt ein für mich bestimmter Bogen (oder gar die neue Fahnen) abgegangen ?

Hochachtungsvoll ergeben.
[ sign’d: ] H Schenker
27. 10. 09

© Heirs of Heinrich Schenker; reproduced here by kind permission of the Deutsches Literaturarchiv, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 105 : 10-27-09" »

December 2, 1909

CA 106–107 : 12-2-09

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated December 2, 1909]
= OJ 5/6, [4]|1

Sehr geehrter Herr !

Die Absendung der Korrektur, die am 29/11 bei Ihnen eingetroffen sein dürfte, nehme ich zur Veranlassung, mich wegen der neuerlichen2 Einschaltung, u. des gleichsam in letzter Stunde3 dadurch4 etwas verzögerten Tempo in der Fertigstellung des Halbbands zu entschuldigen. So sehr ich5 zunächst doch selbst das größte Interesse habe, den letzteren endlich der Öffentlichkeit zu übergeben, zwingen mich besondere Umstände zu kleineren6 Einschaltungen dennoch unvermeidlich. Erstens ist die Spaltung des Bandes Ursache davon, daß ich dem Leser7 ersparen muß, ein Jahr lang auf die dringende Lösung eines besonders wichtigen Problems zu warten8; d.h. wo es durchaus notwendig war, müßte ich Einiges aus dem II. Hbd vorausnehmen, der ja erst ein Jahr später folgen kann. (Solcher kleinen Einschaltungen aber wird es bis ans Ende des Halbbandes nur mehr 2 geben.) Zweitens mußte ich mit den neuesten Publikationen Schritt halten, u.[ corr ] gerade rechtzeitig einige9 Polemik anbringen.

Anderseits aber könnte eine kleine Verzögerung für den I Hbd – ich verplichte mich dieser spätestens in 6 Wochen vollständig druckfertig zu machen –10 {2} vielleicht sogar von Vorteil sein. Dann möglicherweise bin ich bis dahin11 in der Lage, schon den I Hbd mit dem Titel eines K. K. Professors für Komposition u. Theorie an der Hochschule ( Akademie ) in Wien|12 zu zeichnen.13 Es besteht die Absicht, gerade mich für diese leitende Stelle mit allen möglichen Vorteilen an Ehre u. Honorar zu wählen, meinen Theorien die Hochschule14 vorbehaltlos zu öffnen u. dgl. mehr. Freilich giebt es da auch noch15 Differenzen, u. erst16 von der Beilegung der letzteren wird es aber17 abhängen, ob ich die Freiheit zu opfern endgiltig mich werde18 entschließen können. Denn in erster Linie strebe ich an, die Gunst des Schicksals, das mir einen Mäzen geschenkt hat,19 auszunützen [ corr ], u. zum Wohl u. Besten einer kommenden Musikrenaissance|20 das einmal21 begonnene Werk zu vollenden u. namentlich doch den Bd. III, als den Mittelpunkt des Gesammtwerkes,22 auf den Markt zu bringen. Auch bin ich übrigens23 des Erfolges schon des II[corr] Bd., des “Kontrapunktes” – u. zw. des Erfolges auch, in buchhändlerischer, pekuniärer Hinsicht – damit sicher, daß ich derzeit bei privaten Erteilen25 von Musikunterricht26 u. in Einsamkeit lieber noch24 wirtschaftliche Nachteile erleide, also27 mit persönlicher Aufopferung die Arbeit fortsetze, bevor ich diese, wohl28 bei Ehre u. Geldvorteil nach außen, doch allerhand unvermeidliche Reibungen dennoch gefährde.29 Es ist ja nur30 die Anonymität, die den Bd. I vorläufig um der buchhändlerischen Erfolg gebracht hat. Denn, wie ich es hier31 {3} täglich selbst32 erfahre, dozieren mehrere der33 angesehensten u. radikalsten Lehrer bereits nach meinen Theorien über „Stufe“, „Tonart“ etc. u. nur eben34 die Anonymität giebt ihnen leider noch35 die Möglichkeit, den Urheber der Theorien selbst vor den Schülern verschweigen zu können36, welch letzteres Mittel ja übrigens zu allen Zeiten das hauptsächlichste Element eines37 geistigen Raubbaues gebildet hat38. Und mehr als das: der Verfasser einer39 Harmonielehre, die sich40 heute einer großen Verbreitung erfreut, H. Louis|41 in München (der verstorbene H. Thuille|41 war dessen sein Mitarbeiter am Werke) hat vor wenigen Tagen in einem Konzertreferent der43 “Münchener N. Nachrichten” bereits44 einen von mir zum 1. Male kreierten Begriff sowie45 die dazu gehörige Nomenklatur angewendet, obgleich46 er selbst in seinem eigenen Werk dafür47 noch eine ganz andere Auffassung u. Nomenklatur hatte.

Ich freue mich daher ordentlich48 darauf, daß, wie wir seinerzeit vereinbart haben, bei Gelegenheit des Erscheinens des I Hbd. auch49 der Titel des I Bd. umgedruckt u.50 meinen Namen zeigen wird. In Verbindung mit dem “_Kp._“ wird dann51 auch das I Bd – dessen bin ich sicher – trotz seiner unleugbar größeren, mit dem Stoff selbst leider naturgemäß verbundenen Schwierigkeiten52, bessere Forschritte machen.

Nochmals also Entschuldigung wegen der kleinen Verzögerung erbittend

Zeichne hochachtungsvoll ergeben
[ sign’d: ] H Schenker
2. Dezember 09.

© Universal Edition A.G., Wien.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 106–107 : 12-2-09" »

February 6, 1910

CA 110 : 2-6-10

Handwritten postcard from Schenker to Cotta, dated February 6, 1910

{recto}
[Absender:]
H Schenker
III., Reisnerstr. [/] 38.

An die
J. G. Cotta'sche [/] Bchd. Nfg
Stuttgart

{verso}
Sehr geehrter Herr !

Darf ich Sie bitten, mir Korrekturschleifen sobald als möglich zukommen lassen zu wollen ?

Mit besten Dank zeichne

Ir ergb
[ sign’d: ] H Schenker
6. 2. 10

© Heirs of Heinrich Schenker, with the permission of the Deutsches Literaturarchiv Marbach, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 110 : 2-6-10" »

May 1, 1910

CA 111 : 5-1-10

Handwritten postcard from Schenker to Cotta, dated May 1, 1910

{recto}
[Absender:]
Dr H Schenker
III., Reisnerstr. [/] 38

An die
J. G. Cotta’sche Bchhd Nfg
Stuttgart
[ postmark:] 10/2 WIEN 76 | -1. V. 10 XII | [ illeg ] ||

{verso}
Sehr geehrter Herr !

Wenn es irgend möglich ist,1 mir in Bälde die ganz wenigen restierenden letzten Fahnen zukommen zu lassen, so wäre ich dafür ganz besonders verpflichtet! Ich habe die dringendsten Gründe,2 vor Juli mit den Halbband fertig zu werden. Nochmals bestens im Vorhinein3 dankend

zeichne hochachtungsvoll ergeben
[ sign’d: ] H Schenker
1. V. 10.

© Heirs of Heinrich Schenker, with the permission of the Deutsches Literaturarchiv Marbach, Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung), Marbach am Neckar.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 111 : 5-1-10" »

September 10, 1910

CA 121–122 : 9-10-10

Handwritten letter from Schenker to Cotta, dated September 10, 1910
= OJ 5/6, [5]|1

Wien, 10. 9. 1910

Sehr geehrter Herr !

Im2 letzten Brief an Sie,3 worin ich Sie um eine Unterredung in Stuttgart gebeten, mag ich vielleicht nicht genau meine Absicht ausgedrückt haben. Jedenfalls ist der Titel: “Handbibliothek,” der nur im Augenblick ein Ziel, nicht der eigentliche. Es handelt sich vielmehr um einen “Literaturanhang” zu dem von mir bereits mehrfach in der Vorrede zu I u. zu II/1|4 angekündigten III Bd. meiner “Th. u. Ph.,” dem „Niedergang der Kompositionskunst.”5 Folgerichtig ausgebaut müßte nämlich6 letzterer innerhalb der theoretischen Erörterungen wohl7 auch die wichtigsten Literaturbeispiele mit sich führen. Da indessen dort die Beispiele eben nur in allzu knappen Grenzen gehalten werden müßten, wodurch aber die Beweiskraft meiner Lehren leider8 geschmälert würde, halte ich es für durchaus notwendig, ganz hervorragende Erscheinungen in Form eben9 eines selbstständigen Literaturanhanges zu Bd. III in gesonderten Heften herauszugeben.10

Der Generaltitel könnte etwa lauten:11

{2} “Literaturanhang zum dritten, in Vorbereitung befindlichen Band der “N. m. Th. u. Ph.” (so oder ähnlich)12 das einzelne Heftchen aber wurde eine Nummer tragen, wie z. B.

I.

Beethoven: IX Symphonie

Das Heftchen würde auch einzeln zu haben sein, was sowohl für die Verbreitung der Lehre, als auch in geschäftlicher Hinsicht von großem Vorteil wäre !

Anderseits stellen diese Bändchen13 derart in sich14 abgeschlossene kleine Monographien dar, daß sie wohl auch ohne Kenntnis des III. Bd., also auch vor dessen Erscheinen mit Nutzen gelesen u. studiert15 werden können! Zu einer vorzeitigen Publikation bin ich außerdem bereits gezwungen (!)16 durch die Haltung meiner17 Vorrede zu II/1, die ich S. I–VIII nachzulesen bitte.18 Ich möchte dieser in ihrer Art wohl einzig dastehenden u.19 unerbittlichen Anklage_—vielleicht interessiert es Sie, in diesem Zusammenhange zwei Zuschriften20 des bekannten Professors u. _Senators der Kgl. Hochschule in Berlin, H. Ernst Rudorff|21 einzusehen—sobald als möglich entscheidende Beweise folgen {3} lassen, wodurch übrigens auch der Erfolg des II/1 in schöner Weise gestützt würde.

Ich schlage daher vor, Sie mögen mir Ihren geschätzten Verlag u. zw.22 wieder unter den für das Hauptwerk selbst vereinbarten Bedingungen auch23 für diese Heftchen, als organische Bestandteile desselber,24 zur Verfügung stellen, so daß schon in diesem Winter als erstes die bereits fertig gebrachte “IX Symph. von Beethoven25 (vielleicht das verkannteste Werk unserer Literatur!!) erscheinen könnte. Dieses Bändchen sowohl, als auch26 die nachfolgenden könnten dann selbstverständlich zu billigen Preisen (weil einzeln)27 verkauft werden. [28]

Das nun revidierte Mscpt zu II/2 der „Th. u. Ph.“ Sende ich alsbald nach !

In Erwartung einer baldigen höflichen Gegenäußerung zeichne ich

Hochachtungsvoll ergeben
[ sign’d: ] H Schenker
Wien, 10. 9. 1910

© Universal Edition A.G., Wien.
© Transcription Ian D. Bent 2005.

Continue reading "CA 121–122 : 9-10-10" »

About to Cotta

This page contains an archive of all entries posted to Schenker Correspondence Project in the to Cotta category. They are listed from oldest to newest.

printer's copy is the previous category.

to Cube is the next category.

Many more can be found on the main index page or by looking through the archives.